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  • phoenix.ger

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2007

Fehlende Steuern sind keine Subvention. Sie sollten der Normalfall sein für alle

Demokratische Staaten wurden in der Vergangenheit aus Einfuhrzöllen finanziert und je nach Lage und Ressourcen hat man Zollabkommen geschlossen, damit ohne Meereszugang Seefisch und weit im Norden Rotwein und Gewürze bezahlbar bleiben.

Luxussteuern waren auch eine Methode.

Einkommensabhängige Besteuerung = Bestrafung von Leistung dagegen ist eine moderne Erfindung, genau wie die kleinteilige Verbrauchsbesteuerung mit Dutzenderlei Zusatzsteuern auf einen ganzen Katalog von Gütern.

Ein Vorprodukt verbrauchszubesteuern, dass zu 100% in Preise der Endprodukte des grundlegendsten Grundbedarfs eingeht, und nur in diese, ist absolut bescheuert. Verbindet es man mit dem Fehlen von Einfuhrzöllen für diese Kategorie von Endprodukten, tötet man die inländische Wirtschaft in dieser Branche. Und man erzeugt hohe Lebenshaltungskosten für die Allgemeinheit, die auf die Produkte des Grundbedarfs plötzlich die Verbrauchssteuern für Vorprodukte aufzahlen muss oder die Mehrkosten für weitere Transportwege aus dem Ausland UND die erhöhten Verbrauchssteuern, die auf diese Güter beim Endkundenverkauf noch einmal obendrauf geschlagen werden.

Kombiniert man das mit einem Steuersystem, bei dem jeder Warenübergang besteuert wird, jede Leistung, jedes Einkommen und überhaupt jede andere Zahlung zwischen zwei Menschen, entsteht eine irrsinnige Situation, in der jeder Münze bei ihrem Umlauf zwanzig- oder hunderfach besteuert wird. Wie viel der Staat damit aus dem Wirtschaftskreislauf tatsächlich herauspresst, können dann nur noch Experten berechnen - und ob das "fair" und "moralisch-staatstheoretisch richtig" ist, wird unmöglich feststellbar.

"Alle Steuern sind grundsätzlich Raub." Diesen plakativen und in seiner Einfachheit angreifbaren Grundsatz haben die Einwohner moderner Staaten vergessen, und die Staaten geben sich auch größte Mühe, über tausendfach gesplittete "kleine" Steuern und erzwungene Einbeziehung der Steuern in die Endpreise die wahren Kosten für jeden Bürger schwer erkennbar zu machen. Staatlich finanzierte Medien berichten ebenfalls sehr selten über die Staatskosten und Staatsfinanzen, und werden sicherlich hauptsächlich über die vielen Vorteile von Steuern berichten oder höchstens auf eine Ungerechtigkeit hinweisen. Was niemand in den modernen Staaten öffentlich erklärt ist jedoch, dass wie gesagt, alle Steuern vom Grunde her immer vergleichbar mit Zwangsarbeit waren und sein werden.

Ein Staat, der sich auf diese Weise finanziert, ist vom Grunde her, schon ganz am finanziellen Anfang seiner Tätigkeit, an der Art, wie jeder Euro in die Staatskasse kommt, ein potenzieller Unrechtsstaat, denn Steuern sind potenziell Unrecht. Je mehr Steuern, umso mehr Unrecht. Je mehr ein Euro im Umlauf wiederholt besteuert wird, umso mehr Unrecht. Umso mehr Steuereinnahmen das Land verlassen, umso mehr Unrecht. Je mehr Euros verwendet werden, um Propaganda für Steuern zu machen, umso mehr Unrecht.

Es ist klar, dass eine Gemeinschaft ohne Steuern sich nicht wirksam organisieren kann. Und eine Gemeinschaft von kaum organisierten Menschen wird in den nächsten 2-3 Jahren überfallen und erobert oder aufgekauft von einer anderen Gemeinschaft von Menschen, die irgendeine effektive Organisationsform haben. Am erfolgreichsten dabei ist ein Staatssystem in irgendeiner Art, das egal, ob es von einem König, einem Mullah oder einem demokratisch gewählten Amtsträger regiert wird, anderen Staatsformen überlegen ist oder sich aus diesen heraus entwickeln wird. Also muss es irgendeine Finanzierung für dieses Staatssystem geben. Also muss es irgendwelche Steuern oder Zölle geben. Schon klar.

Aber bitte macht keinen Selbstbedienungsladen daraus, keine Normalität, keine endlose Steigerung. Und versucht nicht, über Begriffsdefinitionen wie "Gebühren", "Abgaben", "Beiträge" usw. zu täuschen, um was es sich handelt. Die Empfänger der Zahlung und die Basis ihrer Berechnung sind vielleicht andere, aber solange es erzwungene Beträge sind, deren Nichtzahlung denjenigen zuverlässig in ein Gefängnis bringen würde, ist die Einordnung unter "Steuern" aus Sicht der Zahlungspflichtigen korrekt. Man kann diese ganzen Einzelkategorien auch unter "Zwangsabgaben" zusammenfassen, wenn das lexikalisch besser verdaubar ist.

"Zwangsabgaben" sind alle immer auch "Zwangsarbeit", nur eben in Bruchteilen. 100% Abgabenquote wären 100% Zwangsarbeit. Die theoretische Möglichkeit, das Land zu verlassen und damit der Besteuerung zu entgehen, macht das nur auf dem Papier besser. Wer mit 100% besteuert werden würde, hätte keine Ressourcen mehr, um das Land zu verlassen und auch nicht, wer 99% oder "nur" 80% zahlen muss. Unterhalb welchen Prozentsatzes diese "Zwangsarbeit" keine "Sklaverei" mehr ist, wird mit jeder Steuererehöhung neu definiert. Jahrhundertelang in der gesamten Menschheitsgeschichte war der Wert "der Zehnt", also 10%. Wir zahlen 50% und mehr. Wir sind damit alle - durchschnittlich - 50% in Zwangsarbeit. Manche mehr, manche weniger. Und ich bin sicher, wir werden hier viele Stimmen von derart Besteuerten hören, dass 50% Abgaben bei Androhung von Gefängnis keine Zwangsabgaben wären, oder das gerechtfertigt ist, weil wir ja dafür eine Gegenleistung bekommen.

Die bekommt man für Schutzgeld bei der Mafia auch.

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