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mehr als 1000 Beiträge seit 01.10.2023

Landwirt als Selbstversorger? 5-Stunden-Woche. CoOp mit Handwerk? 1-Tage-Woche.

Momo03 schrieb am 28.12.2023 13:53:

wry schrieb am 27.12.2023 12:44:

Kein Mitleid mit Homo Urbanicus Insipiens; Macht alles kaputt und trägt nichts zu unseren Lebensgrundlagen bei.

Abgesehen davon, daß er Abnehmer der Landwirtschaftlichen Waren ist und den Landwirten ihre Arbeit bezahlt...

WIrklich nicht verstanden, oder nicht verstanden wollen? Das war die polemische Antwort auf "Kein Mitleid mit den Bauern." und somit ausdrücklich kein Teil der Argumentation... Lernt man heute wirklich gar nichts mehr in der Schule?

Aber tun wir für einen Moment so, als wäre das eine Argumentation.

Wenn die Landwirtschaft den Homo Urbanicus nicht mitversorgen würde und müsste; dann wäre Selbstversorgung mit ganz wenigen Arbeitsstunden pro Woche realisierbar.
Für diesen Zweck müssten sich 3-7 Landwirtsfamilien zusammentun zu einer Kooperation und die einzelen Arbeitskraft hätte dann 5 Tage die Woche frei.

Das funktioniert natürlich nur mit hochgradig mechanisierter Landwirtschaft; Die Landwirtschaft müsste also in Kooperation mit dem Handwerk treten; Am Ende würde das vermutlich auf Multiqualifikation hinauslaufen.
Einen Tag die Woche als Landwirt arbeiten und dann 6 Tage in die Wolken gucken... darauf hätte kaum jemand Lust.
Es gäbe also Zimmermann-Landwirte, Schreiner-Landwirte, Mechaniker-Landwirte, etc. etc.

Idealerweise hätte ine Koperation alles was man regelmäßig benötigt unter dem eigenen Dach und müsste nur im Ausnahmefall zu den "Nachbarn" für Spezialfälle.

Der Versorgungsaufwand für diese erweiterte Population wäre immernoch bei 1-Tage-Woche für Landwirte nach der heute üblichen Arbeitszeitrechnung.

Verwaltung, (90%) Dienstleistung, (Selbst-)Darstellungs- und (Selbst-)Unterhaltungsbranche, können alle Weg; 90% weniger Bevölkerung für Deutschland... Einwanderer gehen in den Wald aber kommen nicht mehr heraus...
Da wird es "luftig" und "frei" in Deutschland, die Wirtschaftsweise muss weder besonders effizient sein, noch wären irgendwelche Ressourcen knapp.
Klar die Lebenserwartung schrumpft dann auch wieder auf unter 60 Jahre...

...aber Homo Urbanicus Insipiens wollte die volle härte der Märte für die Landwirte... Wieso sich für so eine Bevölkerung zu Tode schuften, bei Rentenantritt bestenfalls mit kaputten Knochen durchs Restleben quälen oder sogar gleich mit Ruhestandsinfarkt tot umkippen?

Weg mit dem Homo Urbanicus Insipiens... Fackeln und Mistgabeln... und dann 50 Jahre ein gutes Leben, mit moderater, körperlicher Arbeit, Aussicht auf einen bescheidenen Ruhestand umgeben von Familie, Freunden und guten Nachbarn und wenn es das Schicksal so will und der Körper nicht mehr mitmacht gibt die Natur diverse Stoffe her mit denen es schnell und weitgehend schmerzlos zu Ende geht.

Und selbstständlich ist die gesamte Argumetation ein reines Gedankenexperiment zu genau einem Zweck, die Gehirne mal durchzulüften:

Eine Gesellschaft die auf 90% Homo Urbanicus in der Gesamtbevölkerung verzichtet wäre funktional.
Eine Gesellschaft die auf ca. 3% Landwirtschaft (Anteil an der Bevölkerung) verzichtet, ist absolut nicht überlebensfähig.

Es ist nicht nur lächerlich, es ist ignorant bis weit jenseits der Schmerzgrenze die Landwirtschaft zum Feindbild zu machen.

Ein kleiner aber guter Anfang wäre eine präzisere Sprache; Unterscheidung in Landwirtschaft für Nachhaltigkeit und Agrarindustrie für Raubbau; Und das hat nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun; Eine moderne nachhaltige Landwirtschaft ist hochtechnisiert; Wer von der Seite der Agrarindustrie auf die Seite der Landwirtschaft wechseln möchte, muss nur den kapitalistischen Raubbau durch einen Fokus auf gemeinnützige Nachhaltigkeit umlenken; Da ist dann sogar Platz für globale Agro-Chemie ...im Rahmen der Nachhaltigkeit.

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