Interessant, dass hier eine Strecke von 800km nach Hamburg thematisiert wird, weil ich das vor ein paar Jahren selbst hatte: Ich bin mit meinem "Benziner" um 4 Uhr früh losgefahren, wann immer möglich mit ~180km/h, und war überrascht, dass es trotzdem 7.5h gedauert hat. Am Ende war meine Durchschnittsgeschwindigkeit nur magere 106km/h.
Jetzt habe ich einen Fiat 500E, das ist nun wirklich kein Langstreckenauto, aber selbst damit bin ich in knapp über 9 Stunden in Hamburg. Klar, das ist langsamer als 7.5h, aber keine Welt. Wenn man jetzt überlegt, wie oft man solche Strecken fährt und wie oft es sowieso angenehmer ist, die Bahn oder ein Flugzeug dafür zu nehmen, dann fällt für mich das ganze Argument der größeren Reichweite für konventionelle Vehikel ins Wasser.
Vielleicht auch interessant: ich bin vor ein paar Wochen spontan in die Berge gefahren und hatte nur 60%, als ich losgefahren bin. Mit 30% bin ich angekommen, das war mir etwas zu knapp, also habe ich auf der RĂĽckfahrt kurz an einer Schnell-Ladestation angehalten (die sind irgendwie nie mehr als 5km weit weg, wenn ich danach suche) und hatte innerhalb von 10 Minuten das Auto wieder auf 60%. Ein konventioneller Tankstopp dauert auch ein paar Minuten und das Argument, dass dann das Auto aber wieder ganz "voll" ist, taugt nur bedingt, da ich mein Auto zu Hause wieder angesteckt habe, ist sowieso billiger.
Mein Fazit: BEVs funktionieren prima, neue Batterietechnologien sind nicht weit weg (Natrium-Ionen finde ich spannend) und ich vermisse an meinem alten Benzin-Mini inzwischen eigentlich nur noch das Go-Kart-Feeling.