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  • OnTop

mehr als 1000 Beiträge seit 09.08.2001

Das Argument ist "economy of sales" - funktioniert aber nicht

Der SMR-Ansatz ist, dass man durch hohe Stückzahlen die Einzelstückkosten reduziert. Das BASE hat dazu allerdings eine Studie in Auftrag gegeben, welche zu dem Schluss kommt, dass eine Stückzahl von etwa 3.000 notwendig ist, um relevante Kostenreduktionen erzielen zu können.

Bei den heute üblicherweise angestrebten 300 MWe pro Reaktor würde dies bedeuten, dass man 900 GW(!) von einem einzigen Reaktortypen verkaufen müsste. Angesichts einer heute installierten AKW-Leistung von weltweit ca. 380 GW (PRIS) ist dies unrealistisch bis unmöglich. Es ist praktisch undenkbar, dass ein amerikanisches Unternehmen reihenweise AKW in China baut oder umgekehrt. SMR können also ökonomisch nur funktionieren, wenn diese noch viel kleiner werden (30 MWe oder darunter).

Rolly Royce hat hier einen bemerkenswerten move gemacht. Sie haben berichtet: "Hey, wir konnten die Kosten unseres SMR deutlich senken!!" "Wie denn?" "Wir haben ihn einfach von 300 auf 580 MW vergrößert, dann wird er pro MW billiger!"
*facepalm*

Dazu kommt, dass AKW-Strom im Mittellastbetrieb nochmal deutlich teurer wird. Eine Kombination mit EE vergrößert also den gravierendsten Nachteil des Atomstroms - die hohen Kosten - noch weiter. An Spitzenlast (1.000 h/a) darf man gar nicht denken - wir sprechen hier über mehr als einen Euro pro Kilowattstunde Stromgestehungskosten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.07.2024 19:16).

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