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  • MichaelMuenchen

73 Beiträge seit 22.01.2019

Ausgaben für E-Reader oft schlecht

Ich habe die E-Reader Ausgaben der ZEIT, der SZ und der FAZ ausprobiert. Alle sind schlecht. Die Fehler, die ich in den Ausgaben häufig finde, deuten darauf hin, dass die E-Reader Ausgaben nicht direkt aus dem Redaktionssystem, sondern aus dem PDF erzeugt werden. Das würde auch erklären, warum die Epub-Ausgaben i. d. R. deutlich später als die PDF-Ausgaben verfügbar sind.

Außerdem nutzen die Verlage die Möglichkeiten von Epub und Co. nicht aus. Die Regel sind an txt-Dateien erinnernde Dokumente, bei denen das Lesen einfach keinen Spaß macht. Querverweise, anklickbare Fußnoten, ordentliche Inhaltsverzeichnisse, Möglichkeit, aus einem Artikel zum nächsten Artikel zu springen, ordentliche Bilder in der richtigen Größe, vektorisierte Diagramme und Grafiken: Alles entweder Fehlanzeige oder schlecht umgesetzt.

Bei der FAZ ist es ein Trauerspiel: Mal gibt es überhaupt keine Epub-Ausgabe, mal gibt es eine. Aktuelle ist die entsprechende Seite (https://aktion.faz.net/epub) einfach down, wenn man sie aufruft und bereits eingeloggt ist (500). Wenn man sie in einem privaten Browserfenster aufruft, funktioniert sie.

Wenn ich mich bei der SZ anmelde, geht erstmal die erste Anfrage an Google raus, bevor die eigentliche Anfrage an den Server für die Anmeldung rausgeht.

Dazu kommt, dass ich mich in 2024 häufig nicht direkt mit dem Browser meines E-Readers auf der Seite des Verlags einloggen kann, um anschließend die Epub-Ausgabe herunterzuladen. Stattdessen muss ich das Epub mit meinem Rechner runterladen und dann per Kabel auf den Reader spielen. Fühle mich an 2008 erinnert, als ich meinen ersten Ereader bekam, auf den ich alle Bücher manuell aufspielen musste.

Ich möchte als Zahler eines Vollabos eine ordentlich kuratierte, getestete und modernen UX-Möglichkeiten gerecht werdende Epub-Ausgabe erhalten, die direkt aus dem Redaktionssytem fällt. Wenn die Verlage ernsthaft noch Redaktionssystem verwenden, die "nur PDF", also Drucklayout können und bei denen Epub eine Art Zweitverwertung ist, die stiefmütterlich behandelt wird, steigt auch niemand darauf um.

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