IP-Nostradamus schrieb am 02.07.2024 09:24:
Auch eine zusätzliche Konfigurationsdatei für neue Funktionen hinzuzufügen macht Aufwand (viele Pakete tun das siehe z.B. /etc/grub.d).
Ich fand es früher ziemlich unsinnig, dass viele Pakete nicht mehr die eine Konfigurationsdatei haben, die man schon immer (TM) hatte, also meinetwegen httpd.conf für Apache, sondern sich die Config immer mehr zerstreut und verzweigt.
Inzwischen habe ich das Konzept dahinter deutlich besser verstanden und gerade die Möglichkeit, dass man eigene Änderungen an der Konfiguration in eigenen, zusätzlichen Dateien ablegt, die dann über simple alphabetische Sortierung auch noch in einer klar definierten Reihenfolge geladen werden, ist irre mächtig und gerade bei Distributionsupgrades ein ganz großer Segen.
Die paar Pakete, die das auf meinen Installationen nicht machen, schaue ich kurz von Hand durch und akzeptiere beim Upgrade grundsätzlich die neue Configdatei und trage dann bei Bedarf meine eigenen Änderungen nach (das Backup der alten Configdatei wird sowieso immer direkt mit abgelegt; ein kurzer diff hilft, schnell die Unterschiede zu sehen, und danach kann das Backup gleich weg). Bei allen anderen Paketen freue ich mich, dass das Update einfacher geworden ist.
Aus meiner Sicht hat sich das in den letzten 10 oder so Jahren bzw. in den letzten Debian-Versionen deutlich verbessert, und dabei fand ich die extrem detaillierte Upgrade-Anleitung schon immer eine riesige Hilfe. Manche Server haben bequem 3, 4 dist-upgrades mitgemacht und wurden eher wegen Altersschwäche oder geänderter Anforderungen ausgemustert. Die hätten sonst vermutlich noch 3, 4 Upgrades mitgemacht, so reibungslos wie das immer lief.
Ich finde, vorbildlicher als Debian kann man den Upgrade-Prozess kaum machen.