Hallo allerseits. Für die Gasspeicherstände orientiere ich mich an
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Gasspeicher-in-Deutschland-So-steht-es-um-die-Fuellstaende,gasspeicher120.html
und ohne jetzt ein Ingenieur zu sein:
Seit Wochen liegen unsere aktuellen Gasspeicherstände um mehr als 20 Prozentpunkte über dem mittleren Gasspeicherstand der Jahre 2017-2021. Jetzt war es ein bisschen kälter als sonst und der Vorsprung ist von 22 in Richtung 20 Prozentpunkte geschrumpft.
Man sieht in der Grafik recht gut, dass die Speicherstände im mehrjährigen Trend sowieso bis Anfang April schrumpfen. Aber mit Pi mal Daumen werden wir zum 1.4. mit rund 60Prozent Speicherstand aus der Heizperiode rauskommen und (zweite Grafik weiter unten mit Einstellung 20% Einsparung) zum 1.7. werden die Speicher schon wieder voll sein (nicht unbedingt randvoll, aber voll).
Wir werden also spätestens schon im Juni (vielleicht auch schon im April) ein weiteres sinken der Industrie-Gaspreise sehen und der Verbrauch wird dann wieder steigen und von der 20%-Einsparkurve stärker abweichen. Na dann wird es halt August werden, bis die Speicher randvoll sind. Aber so blass wie letztes Jahr, dass wir im Oktober noch keine vollen Speicher haben, werden wir in 2023 nicht dastehen.
Viel interessanter als die Horse-Reace-Meldungen der Speicherstände wäre mal eine Einschätzung durch einen fachkundigen Volkswirtschaftler, um wieviel der Gasverbrauch wieder steigen kann, sobald das Gas für die Industrie wieder preisgünstiger wird.
Dieses Herumgeheule von BNetzA-Chef Müller "wir sind noch nicht über den Berg, 2023/24 kann es nochmal knapp werden" kann ich ohne eine Begründung einfach nicht mehr nachvollziehen. Wir haben noch nicht einmal alle sowieso schon geplanten LNG-Regasification-Terminals in Betrieb und alle Zahlen schauen besser als im Vorjahr aus.
Nochmals die Pointe: Dass die Speicherstände bis Ende März sinken, ist ein ganz gewöhnlicher, jahreszeitlicher Effekt. - Nichts von dem, was im Moment passiert, deutet auf kommende Probleme hin.
