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Re: Bei diesem Artikel kommen mir einige Fragen

DeathAndPain schrieb am 13.08.2020 10:10:

Die Neutronen nehmen wesentlich weniger Raum in Anspruch als die Eisenatome zuvor, und der Eisenkern von rund 10.000 km Durchmesser kollabiert ruckartig unter seinem Gewicht zu einem Ball aus Neutronen mit einem Durchmesser von 20-30 Kilometern – einem Neutronenstern.

Laut Wikipedia liegt der Durchmesser eines Neutronensterns nur zwischen 10,4 bis 11,9 km!?

Da steht: "Neutronensterne sind kugelförmige Körper mit typischen Radien von etwa 10,4 bis 11,9 km" - Radien, das sind Halbmesser, nicht Durchmesser. Und "typisch".

Zurück zum gerade entstandenen Neutronenstern: Die in dem entstandenen Hohlraum haltlos auf ihn stürzende Sternenmaterie wird durch die zurücklaufende Stoßwelle so stark komprimiert und erhitzt, dass ein großer Teil des Sterns thermonuklear zündet – eine gigantische Wasserstoffbombe.

Ich denke, das passiert erst, wenn dem Stern der Wasserstoff als Brennstoff ausgegangen ist und die höheren fusionierbaren Elemente auch? Wie soll er dann noch eine Wasserstoffbombe zünden können?

Nur der Kern des Sterns nimmt an der Fusion teil, und der ist erstaunlich klein, in der Größenordnung der Erde. Der Rest des Sterns ist frischer Wasserstoff und Helium.

Könnten Planeten so etwas überleben? Sicher nicht. Wenn sie schon nicht aufgeschmolzen und weggeblasen werden, verliert der Stern mit seiner ausgeworfenen Materie einen Großteil seiner Masse – die ehemals mehr als zehn Sonnenmassen hinterlassen einen Neutronenstern von 1,4 bis ungefähr 2,8 Sonnenmassen, dessen Fluchtgeschwindigkeit kleiner als die Kreisbahngeschwindigkeit des Vorgängersterns ist.

Was passiert, wenn so viel Materie fortgeschleudert wird, dass die verbleibende Masse unter 1,4 Sonnenmassen liegt? Dann reicht es ja nicht mehr für einen Neutronenstern, und er müsste wieder zu einem weißen Zwerg aufploppen?

Der Stern kollabiert zuerst zum Neutronenstern (> 1,4 Sonnenmassen) und der Rest fliegtbei der Explosion weg. Der Neutronenstern hat eine so hohe Gravitation (Fluchtgeschwindigkeit an der Oberfläche (!) 2/3 Lichtgeschwindigkeit), davon entkommt nichts mehr. Die Fluchtgeschwindigkeit ist entfernungsabhängig und natürlich in Planetenentfernung eine ganze andere als auf der Sternoberfläche. Z.B. liegt die Fluchtgeschwindigkeit der Sonne auf Höhe der Erdbahn bei 42 km/s, auf ihrer Oberfläche hingegen bei über 600 km/s.

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