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  • Slat

810 Beiträge seit 03.10.2017

Re: Haftung...

Dr. Goebel schrieb am 21.12.2023 10:29:

Wenn der jeweilige Anbieter diese OSS selbst entwickelt hat, dann wird er sicherlich auch bereitwillig dafür die Haftung übernehmen.

(Bei) fremden OSS-Komponenten (hat) die Haftpflichtversicherung dieses Anbieters da sicherlich ein paar Wörtchen noch mitzureden .

Ist das neu? War es nicht schon immer so, dass Hersteller für Gefahren, die von ihren Produkten ausgehen, haftbar sind. Deshalb müssen sie nicht nur die Qualität ihrer eigenen Produkte prüfen, sondern auch die ihrer Zulieferer. Letzteres kann evtl. durch Verträge mit den Zulieferern über die zu liefernde Qualität ersetzt werden. Für das Restrisiko hat man eine Haftpflichtversicherung, und die wird ihrerseits darauf bestehen, dass der Hersteller seiner Sorgfaltspflicht nachkommt und nur einwandfreie, ggf. nach gängigen Standards zertifizierte Komponenten verwendet.

Die Softwareindustrie wird jetzt erwachsen und muss erkennen, dass diese Regeln der "old Economy" auch für sie gelten. Und Anhänger von Open Source betonen ja, dass die Software nicht "frei wie Freibier" sei. Nach dieser Lesart ist Open Source Software also genauso kommerziell wie closed source Software. Sie unterscheidet sich nur im Abrechnungsmodell, so wie sich "all you can eat" von der Bestellung nach Speisekarte unterscheidet. Eine kostenlose Wohltätigkeitsveranstaltung ist beides nicht, und die Veröffentlichung des Kochrezepts befreit auch von keinen Regeln für das Gastronomiegewerbe. Warum sollten also für Open Source andere Regeln gelten?

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