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  • Kristian Köhntopp

673 Beiträge seit 04.12.2000

Energierechnung

7 Meter Durchmesser, 3.5 Meter Radius, also .5*3.5*3.1415926 = 38.32 qm Fläche.

Irradiation circa 1000W/qm, also 38.3 kW Einstrahlung bei wolkenlosem Himmel.

Annahme: 10 Stunden direktes Sonnenlicht. Dann sind das nicht mehr als 383 kWh pro Tag – weniger, wenn man in den Randstunden geringere Irradiation ansetzt.

Normale Solarzellen haben eine Effizienz von 20%, man hätte also einen Ertrag von nicht mehr 76.6 kWh pro Tag, oder 996 kWh in 13 Tagen, bummelig eine MWh. Als Elektrizität.

" 3,2 kg Wasserstoff und 679 kWh thermischer Leistung " sagt der Artikel, bei 33.33 kWh/kg Energiegehalt in Wasserstoff sind das 106 kWh in chemischer Energie und 679 kWh in Wärme.

Das ist physikalisch möglich, liegt aber qualitativ (Wärme!) und quantitativ unter dem Ertrag gewöhnlicher PV.

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EDIT: Ein Artikel zum selben Thema ist auch bei Golem erschienen. Dort hat man das Paper besser gelesen und es wird klar, daß es ein photo-elektrochemischer Prozeß ist. Es handelt sich also nicht um gewöhnliche Elektrolyse, und der Wirkungsgrad wird mit 20% angegeben, unter Einbeziehung der Nutzung der anfallenden Abwärme jedoch.

Jetzt macht der Artikel mehr Sinn: PV + Elektrolyse ist sehr schwer zu skalieren und funktioniert fast nur in Laborgrößen. Das ist so, weil bei großen Anlagen entweder sehr viel Elektrodenfläche verbraucht wird oder man die anfallenden Stromstärken anders handhaben muß.

Dieser Prozeß hier ist interessant, weil er als photochemischer Prozeß nicht diesen Beschränkungen unterworden ist und sich wohl besser skalieren läßt; und dies ist auch der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn und der Punkt, den das Paper mit diesem Demonstrator machen will.

Im Gegensatz zum Golem-Aufschrieb wird das im heise-Text nicht deutlich.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.04.2023 14:23).

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