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  • Skarrin

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2001

Wer Blinde nach Farben fragt...

... muß sich über die sinnfreien Antworten doch nicht wundern.

Wer nicht bereits E-Auto fährt, hat in aller Regel absolut keine Ahnung wie viele öffentliche Schnellladesäulen es gibt und auch nicht, wie er es herausfinden könnte.

Die Logik, dass jedes halbwegs schnellladefähige E-Auto wie ein Verbrenner eine unendliche Reichweite hat, ist ebenso offensichtlich wie schwer vermittelbar.
Oder wie konnte ich mit meinem Zoe von Oberbayern nach Hamburg und weiter nach Südschweden fahren, wenn er doch nur 250km Reichweite hat?

Eigentlich logisch ist auch, dass Lademöglichkeiten zu Hause nicht von alleine aus der Wand wachsen. Wenn man keine hat, dann muß man eine bauen (lassen), das mußte ich bei mir auch.
Sehr viele haben auch immer noch nicht mitbekommen, dass weder ein Vermieter, eine WEG noch irgendein Versorger/Netzbetreiber das einfach verbieten kann. Nein, echt nicht.

Dafür herrscht aber vielfach die bizarre Vorstellung, jeder bräuchte zu Hause mindestens einen 300kW-Schnelllader. Dabei reicht selbst mir mit 25tkm Jahresfahrleistung eine 4,6kW-Wallbox locker aus, und der Durchschnitt fährt im Jahr nicht mal halb so viel.

Der kindliche Glaube an die Erlösung durch "E-Fuels" macht das Ganze dann vollends lächerlich. Offensichtlich hat keines dieser Fankids eine Ahnung, welche Menge an fossilen Treibstoffen TÄGLICH verbraucht wird.
Nur 2 Zahlen: alleine in Deutschland sind es im Straßenverkehr 170 Millionen Liter Benzin und Diesel, und in der gesamten zivilen Luftfahrt (vor Corona) 1 Milliarde Liter Kerosin.
Die von Auspuff-Fankids ekstatisch hochgejubelte Fabrik in Chile soll irgendwann mal 60 Millionen Liter PRO JAHR produzieren, und das Zeug muß dann auch noch hier her gekarrt werden. Erst per Schiff in einen Hafen, und dann weiter mit Tanklastern mit 40l/100km Verbrauch zu den Tankstellen. Klingt intelligent, oder vielleicht doch nicht?

Falls irgendwann mal genügend nennenswerte Mengen E-Fuels irgendwo produziert werden, dann werden die für Anwendungen benötigt die nicht so einfach elektrifizierbar sind, etwa Langstrecken-LKW, Passagierflugzeuge, Frachtschiffe.
Für PKW bleibt da auch langfristig nichts übrig.

Die Reaktion auf das Thema "E-Auto" verwende ich inzwischen gerne als Intelligenztest.
Wer keine Ahnung davon hat, und das ist an sich ja nichts Schlimmes, sollte wenigstens so intelligent sein das zu wissen und zu sagen, und dann eben die Teilnahme an solchen Umfragen verweigern anstatt irgendeinen Stammtischmüll bedenkenzuträgern.
Aber selbst dazu, zu wissen nichts zu wissen, reicht es bei vielen nicht mehr.

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