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  • Whynodd

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Re: Du auch

Ali.Baba schrieb am 11.03.2021 12:29:

Whynodd schrieb am 11.03.2021 12:13:

Das lasse ich mal exakt genau so stehen. Ja, der Wille fehlt. Du liegst richtig. Gründe dafür lieferst du auch. Perfekt.

Richtig. Das war nicht immer so.
Im Gegensatz zur Gesellschaft habe ich mich allerdings geändert.
Stolz bin ich darauf nicht.

Aber wenn den Menschen ihre eigenen Kinder gleichgültig sind, warum sollten die mir etwas bedeuten? Eines Tages wird auch Greta erkennen, dass sie die beste Zeit ihres Lebens für Leute verschwendete, die es nicht zu schätzen wissen. Und das in einer Epoche, in der Kampf bereits entschieden ist.

Warum soll einen die Nachwelt etwas bedeuten? Hmm. Man nannte das mal, je nach Epoche:

Himmel, Vermächtnis, Ehre, Nirwana, Nachwelt, Afterlife usw.

Mittlerweile sind die Wohlstandsländer etwas aufgeklärter und "glauben" vermehrt an Wissenschaft, Technik, Technologie und Fortschritt. Das ist alles noch sehr jung.

Du hast die Sinnkrise der Technologie-Ära erfasst. Sie hat ein Sinnvakuum erzeugt, also den Sinn, wofür und warum wir das alles machen. Wir Menschen werden noch 100-200 Jahre brauchen, um eine Erklärung zu finden, wieso all das neue Zeug für die Nachwelt eingesetzt werden sollte und wie es im Jetzt hilft.

Deshalb nutze deine Zeit, als gäbe es kein Morgen.

Das tue ich. Habe festgestellt, dass "Suffizienz" ein guter Ansatz ist. Der entschlackt das eigene Lebensmodell. Beispiel: Meine ganze (kleine suffiziente) Bude hat keine Zentralheizung, keine Gasheizung, keine Heizkörper und keinen Wärmespeicher, sondern braucht ca. 6 Holzscheite pro Wintertag und dann ist es warm. Urlaubsflüge gibt es auf absehbare Zeit nicht mehr. Ziele in der Nähe sind auch schön. So habe ich kein Bedürfnis für Autos mit riesigen Reichweiten und heftigen Features. Wohnwagen muss ich auch keine ziehen. Als Hobby mache ich Luftsport, aber ohne Motor, und kann stundenlang in der Luft bleiben mit ein wenig Sprit für die Winde. Das alles macht das Leben einfacher, günstiger, spaßiger und schont meine Nerven sowie die Ressourcen für die nächste Generation. Ich habe was davon, und andere auch.

Denn es gibt kein Morgen.

Dochdoch, das gibt es.

Mein Morgen zum Beispiel. Oder das Morgen von Greta, oder das von meinen Nichten.

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