Ich habe in den 90ern 6 Jahre Katrastrophenschutz beim Roten Kreuz als Sani gemacht, daĂź war seinerzeit Wehrersatzdienst.
Es gab regelmäßige Übungen, daß Equipment wurde jedes Jahr in einer großen Übung ausgepackt, aufgestellt und benutzt. (Zelte, Technik usw.) Bei den Übungen waren immer das Rote Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, THW,Notärzte und Rettungssanis dabei. Es wurden mögliche Szenarien geprobt, vom Zugunglück, Flugzeugabsturz, Brände, Überschwemmungen, Seuchen usw.
Alle Einheiten waren auch autark einsatzfähig, es gab einen robusten Funk und die Leute kannten sich in ihrer Gegend aus, kannten Schleichwege usw. Beim Elbehochwasser hatte sich das dann bewährt und hat super funktioniert.
Was ist seitdem passiert:
- die Leitstellen wurden zentralisiert, obwohl es sich zum Elbehochwasser gezeigt hat, dass mehr dezentral immer besser ist
- ĂĽber Jahrzehnte gewachsene, funktionierende Systeme wurden kaputt reformiert
- fähige und erfahrene Leute wurden durch fachfremde, aber dafür politisch korrekte Parteigänger ersetzt, die waren dann der Meinung das Rad neu erfinden zu müssen
- vielen freiwilligen Helfern ist das sehr bitter aufgestoĂźen und sie haben das Handtuch geworfen
- mir sind einige Mediziner bekannt, die dagegen protestiert haben, aber von den üblichen Verwaltern gerinschätzig abgekanzelt wurden und sich aus dem Katschutz zurückgezogen haben
Kurz gesagt, de, Katastrophenschutz ist das gleiche passiert, was in dem ganzen Land vorsich geht.
In vielen Verwaltungen, Firmen, der Politik, usw. hat sich das untere MittelmaĂź breit gemacht, daĂź duldet neben sich auch nur unteres MittelmaĂź und darunter. Ein Freund von mir ist Ministerialbeamter und der nennt das immer die Champignonmethode. Alle im dunkeln lassen und wenn sich ein heller Kopf zeigt, abschneiden. Im Englischen nennt man das glaube ich trickle down bzw. the race to the bottom. Jetzt hat das nun Menschenleben gekostet und alle Verantwortlichen stehen da und zeigen mit dem Finger hilflos auf andere.
Wer hat den die Umstruktrierungen des Katschutzes veranlaĂźt, wer hat das organisiert und an welcher Stelle hat die Meldekette versagt.Letztendlich wird man dann irgendein kleines Licht als Bauernopfer bringen, damit die FĂĽhrungsetage ihr Versagen vertuschen kann.
So wird der Laden Stück für Stück gegen die Wand gefahren, viele halten sich für Häuptlinge, dabei reichts nichtmal zum Indianer.