Wenn man die Frage aufwirft, wie nachhaltig es ist, Familien mit wenig Geld an ein teures, geschlossenes Ökosystem zu binden, dann sollte man aber auch nicht vergessen, dass es gerade dieser Gruppe recht egal sein kann, wann was zu welchen Kosten in der Schule angeschafft wird, da dort dann ohnehin wieder öffentliche Gelder fließen.
Wir hatten die Wahl, in der 7. mit selbstfinanzierten Apple-Geräten zu starten oder in der 8. mit landesfinanzierten Geräten einzusteigen. Da die Einkommenssituation in der Schule "eher mäßig" ist, gab es natürlich eine Mehrheit in der 7. einzusteigen und auch keinen Widerspruch dagehen, dass ein Education-Partner von Apple in einer Schulveranstaltung in voller Breite sein Angebot an Neuware zu satten Preisen feilbieten durfte. Die wenigen Eltern, die selbst finanzieren mussten, waren auf verlorenem Posten, Apple grundsätzlich und das "tolle Angebot" an Neuware infrage zu stellen. Tochter steht jetzt mit einem 1A refurbished Gerät, einer nicht sonderlich hübschen aber robusten Hülle und einem billigen Stift von Amazon ziemlich alleine dar, sieht es aber wie ich, dass das alles für den Schuleinsatz, bei dem auch mal etwas wegkommt oder verloren geht, vollkommen OK ist. Und natürlich mussten wir noch eine nette Strafgebühr für die Einbindung eines "Fremdgeräts" ins Schulnetz zahlen.
BTW: Zuhause steht selbstverständlich ein vollwertiger PC mit Windows und MS-Office auf ihrem Schreibtisch (nicht weil ich ein großer MS-Jünger wäre, aber weil diese Kombination nun mal die ist, auf die man im späteren Berufsleben voraussichtlich treffen wird, und für die man sinnvollerweise frühzeitig die nötigen Skills erwirbt).