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  • Olaf Klischat

mehr als 1000 Beiträge seit 31.05.2000

Wieviele Wähler interessieren sich für den AI Act?

Da wird also ein Gesetz verabschiedet, von dem man weiß, dass es schlecht ist und für das man mehr Zeit bräuchte. Und der Grund dafür ist die Angst vor dem Unmut des Volkssouveräns, vulgo des Wählers

Echt jetzt? Ich habe irgendwie überhaupt nicht das Gefühl, dass hier demnächst die Welt zusammenbricht, nur weil wir noch keinen "AI Act" haben. Oder dass das wirklich viele Wähler interessiert. Im Zweifel hielte ich es für wichtiger, aufstrebenden KI-Startups nicht unnötig Knüppel zwischen die Beine zu werfen, denn dass die in Zukunft wichtig werden, ist viel wahrscheinlicher, als dass Künstler oder Journalisten durch "AI verbieten" gerettet werden oder gerettet werden müssen. Dieser komische Act wird vermutlich eher von Lobbyisten getrieben als von der Angst der EU-Parlamentarier vorm Wähler. Der Kontinent könnte auch gut noch ein paar Jahre mit der jetzigen AI-Gesetzeslage weitermachen und derweil eine sinnvolle AI-Regulierung ausarbeiten oder es im Zweifel ganz lassen, ohne dass was schlimmes passiert oder Wähler in Scharen zu den Rechtspopulisten überlaufen (jedenfalls nicht mehr als sowieso schon).

Irgendwann war die EU ja auch mal nur als Freihandelszone gedacht, vielleicht mit einer Grundrechtecharta und (neuerdings) Kräftebündelung in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik, um Russland in Schach zu halten. Statt dessen will man jetzt offenbar jeden Aspekt des Wirtschaftslebens regulieren. Ein 700-köpfiges Parlament mit tausenden Verwaltungsbeamten sucht sich halt Arbeit. Wenn alle sinnvollen Gesetze und Verordnungen bereits beschlossen sind und danach noch Arbeitszeit übrig ist, dann gehen die nicht etwa einfach mal früher nach Hause, sondern sie fangen an, sinnlose Gesetze und Verordnungen zu beschließen.

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