Ich selbst, in der DDR aufgewachsen und sozialisiert, habe es noch erlebt, dass der Nahverkehr bzw. die S-Bahn fast reibungslos in Berlin funktionierten. Selbst im Winter gab es nach meinen Erfahrungen kaum Probleme. Selbst im Härtewinter 1986/1987 mit fast -20 Grad Celsius fuhren die S-Bahnen zuverlässig. Heute bereiten kleinste Temperaturänderungen bei knapp unter Null Probleme beim Betriebsablauf. Verspätungen, Ausfälle usw. sind die Folge. Das fördert in keinster Weise die Attraktivität des ÖPNV. Stattdessen versucht man der Bevölkerung mit sinnlosen Radwegen in Berlin und durch eine drastische Verschlechterung der Verkehrsführung, den Autofahrern das Autofahren massiv zu erschweren. Besonders ersichtlich ist dies an Baustellen, die oft an strategisch wichtigen Verkehrsstraßen den Verkehr massiv behindern. Eine Verkehrs-Baustellenplanung, die dies verhindern könnte, gibt es hier wahrscheinlich nicht. Da dies nicht nur einmal sondern, sehr oft in Berlin passiert, muss man fast von Vorsatz ausgehen. Teilweise werden in Berlin Radwege auf die Straße gemalt, obwohl rechts daneben auf dem Gehweg vor Jahren teuer installierte Radwege bereits existieren, aber nicht instand gehalten wurden. In einem anderen Fall wurde ein Radstreifen auf einer großen Hauptverkehrsader installiert, nur dass dieser eigentlich kaum genutzt wird, weil es sehr unattraktiv ist, an dieser tristen Straße mit dem Fahrrad zu fahren. Es gab an dieser Straße bereits einen kombinierten Fuß/Radweg. Fußgänger waren und sind auf diesem kaum unterwegs, weil dieser Abschnitt bereits mit dem ÖPNV ausreichend abgedeckt ist und sich in diesem Abschnitt rechtsseitig weder Häuser noch andere Einrichtungen befinden. Der größte Effekt ist, dass auf dieser wichtigen Verkehrsader, eine Spur für den Autoverkehr fehlt. Hier bedarf es einer ganz klaren politischen Korrektur in Berlin. Autoverkehr und Radverkehr sind in Berlin parallel gut möglich, wenn dies gewollt wäre. Dazu wäre es wünschenswert, den ÖPNV besonders die U-Bahn in Berlin massiv auszubauen.
