DrM schrieb am 20.07.2022 11:19:
Als Laie in Materialwissenschaft, Maschbau, etc sagt mir mein Bauchgefühl, daß ein Zylinder, der per 3D-Druck gefertigt wurde, bei gleicher Festigkeit mehr wiegt, als ein gleich großer Zylinder, der aus Blech gefertigt wurde. Allein schon wegen der unregelmäßigen Oberfläche des gedruckten Zylinders.
Kaum. Bringt keine Vorteile gegenüber Blech (statt "Filament") ausgiessen, dafür erhöhte Gefahr, dass der Tank reisst. Die sind schon jetzt so dünn wie nur möglich, um Geiwcht und Kosten zu sparen und brechen ohne Füllung unter Eigengewicht zusammen.
Für eine Rakete zählt Gewicht, also ist der 3D-Ansatz eigentlich kontraproduktiv. Außerdem scheint mir die Fertigung per 3D-Druck erheblich zeit- und energieaufwendiger.
Vorteil von 3D-Druck ist, dass man potenziell sensible/schwere Teile (Leitungen können reissen) direkt in andere Bauteile integrieren kann. Weiterer Vorteil ist, dass man in der Formgebung weniger beschränkt ist als CNC/klassische Verfahren (hohle Triebwerk-Wand statt Kühlleitung angschweisst). Noch ein Vorteil ist, dass man kompakter und gleichzeitig stabiler und leichter bauen kann (siehe Prinzip Oberschenkelknochen).
Das sind die Gründe, weshalb viele jüngere Raumfahrt-Unternehmen 3D-Druck verwenden. Dürfte auch in klassicher Mechanik, Baumaschinen u.s.f., noch Revolutionen bringen (die bewegt sich etwas langsamer).
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.07.2022 14:53).