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  • fathermckenzie

mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2015

Proprietärer Snap-Store ist das größte Problem der Snaps

Aber auch sonst liegt Snap hinter Flatpak technisch zurück.

Flatpaks haben eine viel bessere Integration ins Hostsystem. Farbschemen werden übernommen, sie fühlen sich richtig an wie native Apps. Das ist bei den Snaps noch deutlich anders, die fühlen sich richtig an wie Fremdkörper. Auch bei der Startup-Time hatte ich den subjektiven Eindruck, dass die Flatpaks den Snaps überlegen sind.

Sowieso überlegen sind sie was das Konzept der Runtimes angeht: Hier überträgt man das Killer-Feature Shared Libraries von den Distropaketen teilweise in die Welt der isolierten, distrounabhängigen Anwendungen. Das fehlt bei Snap komplett.

In Kombination mit der proprietären, nicht auswechselbaren Infrastruktur beschreiten die Snap-Entwickler den Irrweg, dass sie Distributionspakete als Snap packen wollen. Was soll das bringen? Für Distributionspakete haben sowohl Flatpak, als auch Snap nur Nachteile. Riesen overhead, die Quellen und der Entstehungsprozess der Pakete sind nicht so vertrauenswürdig wie beim Distributor. Ich schätze, das ist einfach der verzweifelte Versuch von Canonical, Snap unersetzbar zu machen, damit es sich durchsetzt.

Das einzige Snap-Feature, das ich mir noch für Flatpak wünsche, sind die Wrapper-Scripts, die in der PATH-Umgebungsvariable liegen und über die man Snaps wie native Apps in der Kommandozeile ausführen kann. Aber das ist technisch keine Hexerei, daher kann man es sich einfach selbst nachbauen und es wird wahrscheinlich irgendwann bei Flatpak mitgeliefert, wenn es von den Entwicklern priorisiert wird.

Ich hoffe daher von tiefstem Herzen, dass sich auf lange Sicht Flatpak durchsetzen wird.

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