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  • goeste

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2003

Lieber noch ein paar Generationen Vögel schützen,

bevor die wegen des ungebremsten Klimawandels dann leider doch aussterben.

Ich kann über die Unvernunft deutscher 'Umweltschützer' nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Auch die Proteste gegen Stromleitungen, Windkraft- und PV-Anlagen, die Produktion von Elektroautos usw. - diese Form des 'Umweltschutzes' ist nichts anderes als die folkloristische Anbetung der 'guten, alten Zeit'. Die Welt steht nicht still und wir müssen in ihr bestehen. Ob wir hier die Brutplätze einiger Vögel schützen, hat keinen Einfluss auf den Klimawandel. Der geht einfach weiter und wird Europa noch sehr viel härter treffen, wenn wir die CO₂-Emissionen nicht bald beenden. Die norddeutsche Tiefebene wird unweigerlich in weiten Teilen vom Meer geschluckt, wenn der Grönländische Eisschild abtaut. Tauen auch große Mengen des antarktischen Eisschildes ab, so werden die 'Berge' in der Lüneburger Heide zu kleinen Inseln in der Nordsee. Je nach Fortschreiten des Klimawandels dauert das noch 200 bis 300 Jahre (worst case), einige Jahrtausende (was dem Menschen Zeit lässt aktiv etwas dagegen zu tun) oder es tritt nie ein. Über die Geschwindigkeit entscheidet der Mensch mit seinen CO₂-Emissionen.

Dass wir das 1,5°-Ziel inzwischen verfehlt haben, dürfte klar sein. Wenn wir so weitermachen wie bisher, knacken wir noch in diesem Jahrhundert die 2,5°-Marke über der vorindustriellen Zeit. Nur wird der Mensch nicht mehr zur vorindustriellen Lebensweise zurückkehren. Die war nämlich vor allem durch Entbehrungen und Härten gekennzeichnet, die kein Mensch heute noch akzeptabel findet. Die einzige Methode die Menschheit vor dem Klimakollaps zu bewahren besteht darin, unsere technologische Zivilisation CO₂-neutral zu machen. Europa hat dabei eine äußerst gute Position um voranzugehen, denn wir sind erstens technologisch in der Lage und haben zweitens die notwendigen finanziellen Mittel. Da sich die zu entwickelnden Technologien auch gut exportieren lassen (siehe aktuell China), erhalten wir auf diese Weise unsere wirtschaftliche Stellung.

Natürlich muss man versuchen diese Rohstoffe so umweltverträglich wie möglich zu gewinnen, aber es macht langfristig mehr Sinn einige lokale Umweltschäden in Kauf zu nehmen, als später von den globalen Konsequenzen des Nichthandelns überrollt zu werden. Nostalgische Gefühle dürfen nicht das rationale Handeln verhindern.

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