Meiner Beobachtung nach unterschätzen viele den zunehmenden Widerstand gegen (gefühlte oder echte) Wohlstandsverluste, den ein immer größerer Teil der Bürger umtreibt. Den Anstieg der Energiekosten verbinden immer mehr Menschen mit der Wende hin zu erneuerbar produzierten Strom, weshalb die Ablehnung dagegen offenkundig wächst. Das bezieht sich nicht nur auf erneuerbar produzierten Strom, sondern auch auf die Elektrifizierung des Transportwesens.
Die Ablehnung von Atomkraft war in der deutschen Gesellschaft (von unseren Nachbarn ganz zu schweigen) nie so groß wie allgemein angenommen. Daher wundert es mich nicht, dass immer mehr Leute den Ausstieg heute für einen Fehler halten. Proliferationsrisiken und abstrakte Kostenkalkulation haben die meisten ohnehin nie interessiert.
Hinzu kommt noch die immer offenkundige Infragestellung wissenschaftlicher Erkenntnisse, insbesondere dann, wenn diese Verhaltensänderungen nahelegen, z.B. bei der Ernährung, dem Individualverkehr oder dem Konsum allgemein. Hinweise, dass wir uns den massenhaften Verbrauch von Ressourcen nicht mehr leisten können, werden immer stärker als Bedrohung wargenommen und entsprechend hat das Auswirkungen auf das Wahlverhalten.
Das sieht man leider ganz deutlich am Wahlverhalten der Jungen bei der Europawahl.