Wie soll ich heute einen Faktencheck durchfĂĽhren?
Kann ich den Fakten vertrauen, wenn der Faktencheck im selben Medium wie die Nachricht stattfindet, die ich überprüfen möchte?
Der Autor verweist auf Onlinestudien von ARD/ZDF und VAUNET. Als Laie vertraue ich vielleicht ARD und ZDF, aber VAUNET habe ich noch nie gehört! Soll ich die auch gleich prüfen? Und diese Quelle dann?
Im Grunde das klassische "Vertrauensproblem" der Informatik!
Die Quellenlage ist bei solchen Themen oft noch gut. Aber Was ist mit Quellen zu Fusionskraftwerken? Soll ich als SchĂĽler auf die verlinkten wissenschaftlichen Papiere in Englisch klicken?
Was ist mit z.B. der Corona-Pandemie, bei der sich selbst die Faktenlage vertrauenswürdiger Quellen täglich änderte? Erst waren die "vertrauenswürdigen" Medien gegen die Masken, dann dafür, erst gegen die Impfpflicht, dann dafür, dann wieder dagegen? Zur Klarstellung: Das ist völlig OK, denn so funktioniert Wissenschaft, aber die Journalisten selbst haben dort einiges nachzuholen!
Es ist zu einfach zu sagen: "Lassen Sie die Kinder lernen, journalistisch zu denken" - Ergo: Sie sollten die Arbeit machen, um Unsinn von Sinn zu unterscheiden.
Und wenn wir schon dabei sind, könnten wir sie auch gleich in wissenschaftlicher Methodik, Statistik und Rhetorik schulen, damit sie Erkenntnisse bewerten, Statistiken lesen und Argumentationstricks erlernen können?
So einfach ist das nicht. Man denke nur daran, wie einfach der Durchschnittsmensch gestrickt ist. Und dann erinnern wir uns daran, dass die Hälfte der Bevölkerung noch einfacher gestrickt ist.
Sollen unsere Schulen wirklich Mathematisch-Wissenschaftlich geschulte Journalisten-Rhetoriker aus den SchĂĽlern machen, obwohl wir bereits Schwierigkeiten haben, die Grundrechenarten zu vermitteln und es aufgeben, Rechtschreibfehler zu korrigieren?
Dieser Artikel scheint ein Wunschtraum eines Autors zu sein, der sich in der Akademiker-Blase bewegt.
Mehr jedoch nicht.