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  • Mice Elf

12 Beiträge seit 25.02.2013

Polizisten haben kein Anrecht darauf, alle Fälle vom Schreibtisch aus zu lösen.

Bei den Aussagen aus den Polizeigewerkschaften und -behörden wundere ich mich immer, wie die überhaupt irgendwelche Fälle lösen konnten, bevor es Cloudspeicher, Chats/SMS und das Internet gab. „Going dark“ ist doch nichts anderes, als der Zustand bevor das Internet als vermeintlich rechtsfreier Raum entstand. Konspirative Treffen in Kneipen, italienischen Restaurants in Brooklyn oder Telefonate von Telefonzellen aus (ohne Videoüberwachung, man stelle sich vor!!!) hinterließen ja auch keine vorratsmäßig gespeicherten Daten.

Damals mussten Polizisten in diesem „IRL“ genannten Ding Beweise finden, mit Observation oder Zeugen und so komischen Sachen. Wenn ein Verdacht erhärtet war, konnten sogar Abhörvorgänge durchgeführt werden.
Natürlich werden heute auch Verbrechen im Internet selbst begangen. Die wenigsten davon aber werden NUR im Internet begangen. Zu behaupten, ohne Speicherung defacto unverschlüsselter Daten auf Vorrat wären diese Fälle in signifikanter Zahl nicht aufklärbar, ist zunächst einmal nur das - eine Behauptung. Ist ja nicht so, dass es vor den Zeiten des Internet keine ungelösten Fälle gab.

Wenn ich den Polizeivertretern zuhöre, die Vorratsdaten und ein Ende von E2E fordern, scheint mir, die wollen alle Fälle lösen können, ohne vom Schreibtisch aufstehen zu müssen. Klar wäre es nett, wenn man sich als Polizist nur zum Donut holen bewegen müsste. Aber bei der Grundrechte Abwägung sollte das Recht auf Bequemlichkeit doch bitte nicht über unser Recht auf Privatsphäre gesetzt werden

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