Für mich ist der Browser einfach nur ein Werkzeug, der möglichst effektiv bedient werden soll und möglichst funktionsreich sein soll. Das war Firefox früher.
Jetzt ist der User im Prinzip das Versuchskaninchen für GUI-Spielkinder, die einfach mal ihre persönliche Duftmarke irgendwo hinsetzen wollen, egal ob es liebgewonnene Funktionalität zerstört oder nicht. Das ganze hat sogar System, wo die Aufteilung in Versuchsgruppe und Kontrollgruppe in Mozilla "Experiments" gesteuert wird und den Leuten einfach so Dinge untergeschoben werden.
Mozilla ist so dreist und bestimmt diktatorisch per Signatur, welches Addon laufen darf und welches nicht. Früher konnte man noch selbst bestimmen und ggf. auch Addons im XPI modifzieren, wenn etwas nicht passte.
Wichtige Features werden der Reihe nach entfernt und sinnloser Kommerzkram (Pocket etc) als Bloatware hinzugefügt. Die wichtigste Addon-Schnittstelle XUL wurde für Addons entfernt, die eigentlich den Erfolg von Firefox ausmachte, weil es damit total flexibel erweiterbar war. Man konnte Menüeinträge hinzufügen (z.B. Speichern der Seite inklusive Inhaltsobjekte), Symbolleisten konnten flexibel konfiguriert werden.
Sehr schön, wenn die Tabzeile voll war, wurde eine neue aufgemacht, in der Tabmixplus Extensions.
Die URL-Zeile wurde nach und nach verhunzt. Für Suchanfragen hatten wir das Suchfeld, wo die Suchbegriffe immer schön im Blick waren. Auch das soll dann laut Planung verschwinden.
Viele der schönen Features wurden plattgemacht, auf total arrogante Art die Nutzer als Veraltet dargestellt.
Stattdessen kamen "tolle" neue Features wie die Telemetrie hinzu, die in einer Art Spyware das Nutzerverhalten beobachten. Mehrere eindeutige Nutzer-IDs wurden implantiert und gelegentlich übertragen. Zusammen mit der IP (GeoIP) kann es dann als Ortungswanze missbraucht werden und auch andere Surftracks mittels Cookie-Beziehungen dann diesem Nutzer zugeordnet werden. Angefangen hat es mit dem wrkey aus dem Safebrowsing-Modul. Ein Google-Mitarbeiter hat es dem Firefox eingepflanzt. Damit war jeder User langfristig trackbar, ohne dass Cookie-Löschungen die ID zurücksetzen konnten. Kritik im Bugzilla wurde "behandelt", indem das Issue einfach hatte verschwinden lassen (Mozilla-only View). Arroganz total.
Und damit wollen sie ernsthaft Sympathie bei Nutzern bekommen? Firefox-Nutzer sind nicht diejenigen, die auf jeden billigen Marketing-Trick hereinfallen.
Es ist schade um das Erbe dieses historischen Browsers. Momentan wird es nur noch bei den Forks wie "Pale Moon" oder "Waterfox" gepflegt.
Der echte Firefox-Freund wird quasi gezwungen, von Mozilla Abstand zu nehmen und auf Forks auszuweichen. Nur da hat er noch die volle API-Funktionalität für Addons, da wurde die Telemetrie-Spyware entfernt und der Browser ist da noch flexibel nach Wünschen der Nutzer erweiterbar, ohne Mozilla-Diktatur.