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  • Hirn Gefällig

233 Beiträge seit 18.10.2022

ROTFL, pimp up my printf-hello-world MicrosService app (echt high potential)

Wenn ich mir so manche Microservice Umgebungen so anschaue, dann stelle ich eine zunehmende Verfettung der Gesamtarchitektur fest. Die eigentliche Fachanwendungen werden immer kleiner, während die Verantwortlichen das Beiwerk immer üppiger ausstatten.
Mich befällt so manchmal der Eindruck, dass die geringe Erfindungshöhe so mancher Microservices durch das Beiwerk aufgepimpt werden muß, frei nach dem Motto: Der Depp der App kann nix, also machen wir alles mit ein wenig Grafana schön bunt (ach ist da aber schöööön) und stellen dem ganzen noch ein eigenständigen ELK Stack beiseite, denn so eine Zusammenstellung von Diensten (alle her damit, weil kostenlos) muss ja auch CPU Zeit verbrauchen, wenn schon die eigentliche App fasst nichts tut.
Und Cloud ist ja günstig, also verballern wir die CPU Zeit, das Rechenzentrum soll ja beheizt werden.

Genug gespottet, aber wirklich bange wird es mir, wenn ich so manche Anwendungslandschaften dann auf einem Rechner laufen lasse und mich frage wo ich nach der Anwendung suchen muss. Weit oben stehen selten die eigentlichen Anwendungen, sonder eher das Beiwerk. Da ändert sich nur geringfügig, wenn ich Last auf das System gebe.

Last ist übrigens auch so ein Thema, wenn ich auf den Schaubildern dann noch weitere REST Schnittstellen sehe, also jenes Protkoll aus den Klartext-HTTP Ressourcen Verschwendung, die bei dem Aufruf eines netstat immer so hübsch gefüllte Recv-Q/Send-Q in den Docker-Interfaces hinterlässt, als würde dank der Microservices nicht schon genug gequatscht und gewartet werden.

Möge sich niemand von meiner Eindrücken auf den Schlips getreten fühlen, außer er bezahlt das Projekt. Abgesehen davon erfüllen mich die gut bezahlten Projekte immer mit viel Spaß an der Arbeit. Mein unglaublicher Erfolg liegt einfach darin, die Klappe zu halten, und das umzusetzen, was der Evangelist den verarschten PO ins Ohr geflüster hat.

Man lernt so viele Produkte kennen und obgleich die Entwicklung laut Plan abgeschlossen sein muß, verbringt man doch bald die Hälfte der Projektzeit damit, mit verschiedenen Umgebungen die zig Microservices und das mächtige Beiwerk zum Laufen zu bringen. Dieser Schweinezyklus, der aus:

1. Hoffnung, das das neue Framework alle Probleme löst und alle Services zum Laufen bringt
2. Migration
3. Test
4. Lasttest
5. Absturz oder Verklemmung, Speichernot etc
6. Resignation beim PO
7. und Suche nach einem neuen Tool for a fool

ist die tollste ABMaßnahme aller Zeiten.

Ich habe aufgehört zu sagen, das funktioniert nicht, ich halte die Klappe und die Hand auf und freue mich über ständig neue Tools und Frameworks, die den Schweinezyklus verlängern, bis das eigentliche Problem gefunden ist oder das Geld verbrannt ist.

Pimp up my shitty shitty shitty bang bang!

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Ach zu dem Tool möchte ich auch was sagen. Es wird interessant sein, wie viel CPU Zeit und Ressourcen verschlingt. ELK ist cool was es kann, aber es kosten ordentlich CPU Zeit und Speicher damit es wirtlich abgeht. Eine Anbindung an journalctl wäre auch zu überlegen (hab ich nicht gefunden), da dieses Verfahren sehr Ressourcen-schonend ist (mein persönlicher Eindruck) und es auch Anbindungen an die Container-Welt gibt.

Das Archivieren und die SQL Abfragesprache gefällt mir auf den ersten Blick, mit der Abfragespache von logstach konnte ich mich nie anfreunden.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (25.11.2022 08:18).

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