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Avatar von hortensio
  • hortensio

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2010

die Diskussion dreht sich zu oft im Kreis

... Es sind gesellschaftliche Umstände – angefangen bei familienunfreundlichen Arbeitszeiten über fehlende Kinderbetreuung bis hin zu gesellschaftlichen Stereotypen, die Frauen andere Interessen zuschreiben. Sinah Gürtler erforscht an der FU Berlin, wieso so wenige Frauen Informatik studieren und von diesen wenigen auch noch viele ihre akademische Karriere abbrechen. Lediglich 18 Prozent der Informatikstudierenden sind weiblich, sagt Gürtler, "der Studiengang ist sehr stereotypbehaftet". Diese Stereotype würden bereits in der Schule gefestigt, denn auch Lehrkräfte sitzen der teils unbewussten Überzeugung auf, dass Mädchen in entsprechenden Fächern weniger begabt seien. "Lehrkräfte fördern Jungen in der Informatik mehr als Mädchen, dazu gibt es viele Studien." Dadurch sei das Interesse von Mädchen geringer, was wiederum in einen Teufelskreis führe: "Wenn Schülerinnen sich nicht zugehörig fühlen, dann wählen sie das Fach nicht, sie sagen dann: Wenn das nur Jungs machen, dann mache ich das nicht." ...

familienunfreundliche Arbeitszeiten
Also in der IT ist das mit den Arbeitszeiten doch deutlich entspannter als in anderen Bereichen. Ich denke Schichtarbeiter, Köche, Gesundheitssektor, Leute im Dienstleistungsgewerbe/ Einzelhandel, etc. können hier ein Klagelied singen. Schön im Büro vor dem Computer mit flexiblen Arbeitszeiten ist ein Luxus, den nicht jeder hat.

Letztlich muss man seinen Lebensunterhalt bestreiten.

fehlende Kinderbetreuung
Das ist tatsächlich ein Problem. Letztlich kein unlösbares Problem und teilweise selbst verschuldet. Warum herrscht der Glaube vor alles allein schaffen zu müssen? Wenn die Stadt/ Gemeinde Kindegarten/ Tagesstätten betreiben, dann muss man mit der Bürokratie drum herum klar kommen. Wer den Luxus hat und Familie in der Nähe, der sollte das nutzen. Eltern sind nicht allein zum bespaßen der Kidner da. Kinder können auch mal alleine spielen oder mit anderen Kindern. Man sollte auch kein schlechtes Gewissen haben wenn mal Verwandte/ Freunde auf die Kinder aufpassen. Man ist nicht allein auf der Welt. Wenn ihr euch kaputt machen wollt, nur zu keiner hindert euch daran. Wenn ihr euch so nach dem Burnout und Altersarmut sehnt, los Vollgas.

Man muss seine Zeit leider einteilen und muss auch anderweitig Zeit aufbringen.

akademische Karriere

Die akademische Laufbahn ist für alle hart. Das liegt zum Teil an den Rahmenbedingungen im Wissenschafts- und Lehrbetrieb. Bis man seine "Schäfchen im trockenen hat" dauert es Jahre bei schlechter Bezahlung und unsicheren befristeten Arbeitsverhältnissen. Man könnte etwas ändern. Man könnte auch die Universitäten finanziell besser stellen. Der Wissenschaftsbetrieb konkurriert hier leider mit anderen staatlichen Institutionen um knappe Ressourcen. Zumindest ist die Situation hierzulande noch besser als anderswo. Anderswo startet man sein Berufsleben mit 5-6 stelligen Studienkrediten.

Die Alternative ist man geht in die Wirtschaft oder Staatsdienst.

Stereotype im Schulbetrieb

ich hab meine Zeit in der Schule "abgesessen". Mich hat zwar vieles interessiert (Englisch, Geschichte, Astronomie, IT), aber das waren Fächer, die entweder zu kurz kamen oder erst kurz vor Ende der Schullaufbahn behandelt wurden bzw. wo die Lehrpläne Inhalte vorgaben, die die Fächer doch sehr einseitig geprägt haben (siehe Geschichte).

Was die Lehrer dachten, welche Steroptypen diese anhingen, war mir komplett egal. Ob diese bestimmte Schüler/ Schülerinnen bevorzugt haben oder beanchteligt, war mir auch egal. Die meisten Lehrer hatte man zum Glück nur für eine begrenzte Zeit.

Im Nachhinein sehe ich das noch gelassener. Die Lehrer sind auch nur Menschen mit ihren jeweiligen Problemen, Macken und Besonderheiten. Ich würde keinem anderen die Last aufbürden dass "meine Lebensplanung nicht geklappt hat". Es gibt vieles was man nur bedingt planen und beeinflussen kann. Am Ende hat es doch irgendwie geklappt. Am Ende war, was man sich so vorgestellt hat, doch nicht das was man wollte.

"Lehrkräfte fördern Jungen in der Informatik mehr als Mädchen, dazu gibt es viele Studien."

Wir hatten Informatik sehr spät in der Schule (die letzteh 2 Jahre vor dem Abitur). Der Lehrer hat sich Mühe gegeben. Aber der Kurs war vom Kenntnisstand zweigeteilt. Die einen haben sich aufgrund ihrer Vorkenntnisse gelangweilt. Die anderen hatten Probleme mit dem Lehrstoff. Der Lehrer hat sich damit beholfen dass er der einen Gruppe Zusatzaufgaben gegeben hatte und hatte sich dann um die andere Gruppe intensiver gekümmert.

Was willst du sonst machen? So krass war der Wissensunteschied in keinen anderen Fach. Eigentlich hätte man den Kurs aufteilen können, aber dann hätte man einen weiteren Lehrer gebraucht.

Ich sehe nicht dasss er hier Unterschiede zwischen dem Geschlecht gemacht hat. Ich würde deshalb nicht generell unterstellen dass Lehrkräfte hier ein Geschlecht benachteiligen.

Evtl. ist das auch nur eine Wahrnehmungssache bzw. ein Problem mit der Wahrnehmung. Benachteiligt ein Lehrer tatsächlich einzelne Schüler? Oder intepretiere ich das hinein in meine Wahrnehmung? Mit der Zeit merkt man dann doch wie der ein oder andere tickt bzw. worauf andere achten und was diese dann in Situationen/ Dinge/ etc. hinein interpretieren. Manchmal gerechtfertigt. Manchmal aber nicht und dann kreiert man plötzlich unnötige Probleme bzw. Probleme wo vorher keine waren.

Zugehörigkeit zu einer Gruppe
Warum muss ich mich zu einer Gruppe Menschen zugehörig fühlen, wenn ich mich für konkrete Sach- und Fachthemen interessiere? Gerade IT und Computertechnik ist ein Bereich wo man vieles im Selbststudium lernen kann und man braucht keine teuren Labors/ Laborausrüstung. Der Zugang ist sehr niedrig. Zumindest deutlich niedriger als in anderen Bereichen. Man braucht wie überall Zeit zum Einarbeiten, denn es gibt viel zu lernen.

ich habe mich mit Homecomputern/ Computern beschäftigt und wie man Programme schreibt. Ich hatte keine Ahnung davon wer Turing war. Wer von Neumann war. Wer Ada Lovelace war. Wer Bill Gates war. Etc. Ich kannte die meisten Personen nicht. War mir auch egal. Mit der Zeit lernt man doch etwas mehr. Auch von den Leuten die vorher kamen und was die so gemacht haben.

Der Computer diskriminiert niemanden. KI Algorithmen/ Algorithmen, die entsprechend trainiert wurden, bzw. gewisse Auslegungen/ Interpretationen von Statistiken lasse ich mal aussen vor.

Gerade heute hat man alle Möglichkeiten. Weder Geschlecht, Alter, Religion, Ethnie, etc. sind ein großes Problem. Zumindest hat sich doch im Laufe der Zeit vieles verbessert, wenn auch nicht alle Probleme gelöst sind. Macht was draus.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.03.2024 13:49).

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