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  • AGoetz

mehr als 1000 Beiträge seit 16.05.2013

blinde Symptombehandlung

Gegen Beratungs- und Hilfsangebote, solange sie freiwillig angenommen werden, ist nichts zu sagen -im Gegenteil, daran fehlt es sehr, keine Frage. Es ist immer gut und richtig, Menschen zu helfen, die Probleme haben, gleich welcher Prägung. Nur: wer hat das zu verantworten? Doch nicht etwa Der, der es plakativ fordert? Nicht etwa bspw. Diejenigen, die mit ihrem Pandemie-Wahn die Menschen massenhaft in Depression und Existenzverlust getrieben haben?

Das wirklich betrübliche ist aber wieder einmal (!) die Beschränkung auf Symbol- und Symptompolitik, denn steigende Suizidzahlen sind nicht das Übel, sondern allenfalls der Anzeiger des Übels. Und oft auch noch nicht einmal das, denn es wird nicht über die Gründe berichtet, die zu der jeweiligen Entscheidung geführt haben, sein Leben auf eine bestimmte Art zu beenden. Da gibt es nämlich weit mehr als das dumpfe Narrativ der Depression, der Verzweiflung und seelischer Verwirrung. Im Gegenteil halte ich das in vielen Fällen für eine geradezu beleidigende Herabwürdigung.

Statt sich also darum zu kümmern, das Leben länger lebenswert gestalten zu können, wird von Waffenverboten und Medikamentenbeschränkungen gefaselt. Abgesehen davon, dass Schusswaffen so gut wie keine Rolle spielen -wer sich mit Waffen auskennt (wovon bei Legalwaffenbesitzern auszugehen ist), wird andere Mittel wählen. Und Schmerzmittel zu beschränken hätte höchstens den Effekt noch größerer Qualen.

Und überhaupt: was erdreisten sich fremde Personen, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, wie sie aus dem Leben zu scheiden haben? Sicher gibt es ein Recht auf Leben, und das ist auch gut so. Aber es gibt ganz sicher keine Pflicht zu leben. Es gibt wohl kein persönlicheres Recht als die Selbstbestimmung über das eigene (Ab-) Leben. Im Moment sieht es so aus, dass der Mensch, der dieses Selbstbestimmungsrecht (gibt es nicht erst seit kurzem ein Gesetz, das dies im Titel trägt?) heimlich und oft illegal vorbereiten und umsetzen muss. Für mich ist das ein eklatanter Verstoß gegen die Menschenwürde, nicht ohne Grund das erste der Grundrechte. Was soll das?

Missbraucht nicht fehlverstandene Zahlen für die nächste durchs Dorf getriebene Sau, nur um mal wieder mit einem neuen Thema auf der Bühne zu stehen! Das glauben ohnehin immer weniger Menschen.

Und: helft den Menschen, die Hilfe wollen, und lasst den übrigen ihre Würde!

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