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  • alexnoe

mehr als 1000 Beiträge seit 30.08.2003

Grüne scheitern an Grundschul-Mathematik.

Der Plan sieht, soweit ich das verstehe, vor, die Besteuerung von Dieselkraftstoff pro Liter auf das Niveau von Benzin anzuheben. Also nicht pro kWh, sondern pro Liter. Das wäre ein Plus von 0,184€/l zzgl. 19% MwSt. = 0,219€/l.

Derzeit werden Diesel-PKW mit 9,50€/100cm³ besteuert, zzgl. CO2-Anteil, der für alle Antriebsarten gleich ist. Benziner werden mit 2,00€/100cm³ besteuert. D.h. ein 2l-Dieselmotor ist 150€/Jahr teurer als ein 2l-Benziner. Bei gleicher Leistung haben Benziner typischerweise etwas weniger Hubraum, aber das beeinflusst die Berechnung nicht wesentlich.

Wenn ein normal großer, normal schwerer PKW also mit 2 Litern Hubraum mit 5l Diesel/100km auskommt, dann wäre die Summe aus KFZ-Steuer + Energiesteuer + MwSt auf Energiesteuer nach 685 Litern Kraftstoff, also nach 13.700 km/Jahr bei beiden Steuermodellen (also jetziges vs. neuer Vorschlag) identisch. Würde man ein Fahrzeug mit 3l Hubraum mit 7,5l/100km nehmen, kämen die gleichen 13.700km/Jahr raus.

Die durchschnittliche Fahrleistung in Deutschland liegt bei irgendetwas zwischen 12.000 und 13.000km/Jahr, allerdings dürften die meisten Dieselfahrer darüber liegen.

D.h: Selbst wenn die FDP sich vollständig durchsetzt und der Steuersatz von Diesel-PKW auf das Niveau von Benzinern herabgesetzt würde, wäre es bei mehr als 13.700km/Jahr teurer als bisher, bei verbrauchsstarken Fahrzeugen sogar noch eher.

Ich sage nicht, dass es schlecht ist, wenn mehr Fahren einfach mehr Geld kostet. Ich sage nicht, dass es schlecht ist, wenn die steuerliche Belastung für 2 Fahrzeuge bei exakt gleichem CO2-Ausstoß (egal ob Diesel oder Benziner oder Batterietransport-Plugin-Hybrid) exakt gleich ist.

Es ist aber völlig ausgeschlossen, dass die Grünen hier ihre Behauptung mittels Grundschul-Mathematik überprüft haben.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (30.11.2021 13:04).

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