Klar, er ist besser als nichts.
Aber dass er nicht einmal eine Funktion zum Kopieren eines Blocks hat, finde ich schon hart.
Klar, mit Löschen und Kill-Ring kann man das auch approximieren. Aber es ist eben doch unnatürlicher und auch gefährlicher als das herkömmliche Cut/Copy/Paste.
Daher gefallen mit andere simple Editoren besser als nano.
Etwa der "ne" ("nice editor").
Davon abgesehen dass man den Beginn eines Blocks dort mit [Strg]+[b] anstelle von [Shift]+[Cursortasten] festlegt bzw. aufzieht, funktioniert alles weite genau wie man das von jedem "normalen" GUI-Editor her gewohnt ist: [Strg]+[x], [Strg]+[c], [Strg]+[v].
Jedenfalls kein groĂźer Umlernaufwand fĂĽr Konsolen-Neulinge.
Einem "richtigen" Editor wie vi oder emacs kann er natürlich nicht das Wasser reichen, aber viel mehr als der nano kann er trotzdem - ohne aber erheblich (überhaupt?) größer zu sein.
Und anders als der nano kann man den Editor auch recht umfangreich anpassen wenn man das möchte, mit geänderten Menüs oder eigenen Tastaturkombinationen da er auch Macros beherrscht welche man so aufrufen könnte.
Außerdem kann man mehrere Dateien gleichzeitig damit bearbeiten wenn man das will - auch wenn der Anfänger diese Funktion vermutlich nie nutzen wird.
Der einzige echte Mehrwert des "nano" gegenüber dem "ne" den ich bislang erkennen konnte, ist die deutlich größere Bekanntheit des nano.
Und im Zweifelsfall ist das Schlechtere das man kennt natĂĽrlich besser als das Bessere vom dem man nichts weiĂź.
Aber selbst wenn man den Aufwand scheut ein neues Paket wie den "ne" zu installieren, da der "nano" schon vorinstalliert ist.
Selbst in diesem Fall wĂĽrde ich noch den "mcedit" vorziehen, den mit dem Midnight Commander mitgelieferten und von diesem intern benutzten Texteditor, den man aber auch separat aufrufen kann.
Und der Midnight Commander "mc" ist zwar auch beileibe nicht auf allen, doch zumindest auf einigen Systemen vorinstalliert. "mcedit" ist dann auch vorhanden.
BTW: Nicht nur der Editor des "mc", sondern auch dessen Dateibetrachter namens "mcview" lässt sich unabhängig vom "mc" aus der Kommandozeile heraus nutzen.
Man kann ihn dort durchaus als Alternative zu "less" benutzen, auch wenn er vermutlich weniger gut geeignet fĂĽr riesige Dateien sein dĂĽrfte.
Und auch wenn er insgesamt wohl weniger als "less" können dürfte welches sehr viele selten genutzte "Experten"-Funktionen kennt, hat der mcview ein paar oft nützliche Vorteile wie eingebautes Syntax-Highlighting für einige Dateitypen, das formatierte Anzeigen von TROFF-Dateien (Quell-Dateien für man-Pages) und vor allem das formatierte Anzeigen von HTML-Dateien.
NatĂĽrlich kann der lynx das noch besser, aber auch der ist keinesfalls immer vorinstalliert.
Außerdem finde ich das Scrollen mit Lynx umständlicher - beim mcedit verwendet man dafür einfach die bei jedem Programm üblichen Tasten dafür.
Ein weiterer Vorteil vom mview - man könnte es zugleich aber natürlich auch als Nachteil sehen - ist dass er keinen Hyperlinks folgt, und man daher nicht irrtümlich eine Webseite ansurfen kann nur weil man die falsche Taste drückt.
Jedenfalls, manchmal sind mcedit und mcview alleine nützlicher als das eigentliche Hauptprogramm des "mc", welches für Commandline-Neulinge doch etwas eigentümlich zu bedienen ist. (Nicht dass dies ein großes Problem wäre.)