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  • tiris

332 Beiträge seit 16.06.2004

Überbevölkerung und 2% .....

Nochmal zum reiterieren:
Das Problem sind zu viele Menschen, und dass Deutschland, selbst bei einer Reduktion auf Null Emissionen keinen Einfluss auf das Klima hat, da Deutschland nur 2% insgesamt beiträgt.

Diese Argumente wurden sattsam von Gegnern und Befürwortern hier ja schon durchgekaut, hin und her, ohne dass eine Seite die andere überzeugen könnte. Deswegen setze ich diese Argumentationsstränge hier mal als bekannt voraus.

Jetzt gehen wir mal weiter und benutzen das Überbevölkerungsargument. In Afrika und Asien sind Milliarden Menschen, und viele von denen vermehren sich auch noch schnell wegen sowohl schlechter Bildung, resultierenden kulturellen Vorstellungen und schlechtem Zugang zu Verhüthungsmitteln, in jeweils sich ändernden Anteilen.

Unser Problem ist also nichteinmal, dass wir in Deutschland einen 4-5 Mal so hohen Ausstoss haben wie viele der armen Länder. Denn dann könnte man ja das Argument machen, wenn wir alle in die Höhle ziehen (vorsicht, literarische Figur) wäre das Problem gelöst.

Denn selbst wenn wir das wollten, alle anderen wollen es genau so geil haben wie wir in der sogenannten westlichen Welt, und die paar Obermopfs die es auch in den "Shithole countries" gibt (vorsicht, literarische Figur).

Die einzige Lösung, wenn wir menschenwürdige Umstände für viele auch in ihren jeweiligen Heimatländern wollen, was ja sogar der Alternative gegen Deutschland zu pass käme (zumindest offiziell, inoffiziell freuen die sich ja über jeden Flüchtling), ist, dass diese Länder NICHT unsere Fehler der Industrialisierung wiederholen, erstmal alles abholzen, Kohle ausbuddeln, andere Staaten versklaven und erst wenn es Ihnen dann nach 150-200 Jahren besser geht verstehen, dass das eine Kackidee war und besser gehen muss.

Was bleibt also?

Für diesen Ansatz gibt es verschiedene Bezeichnungen, ich verwende hier einfach mal Sprungtheorie, weil die jetzigen Länder mit niedrigem Lebensstandard unsere Fehler überspringen sollen (Industrialisierung, Kohle, Versklavung, Krieg, verbesserung der Lebensumstände, sinkende Geburtenraten, Einsicht dass es anders gehen muss) und sie nahezu direkt zu dem letzten Punkt bringen. Denn, wenn 6-7 Millarden Menschen nachvollziehbarerweise auf unseren Status wollen (mal ehrlich, verglichen mit vielen Leben wir im Schlaraffenland), dann wird es knallen, und zwar richtig. Bei uns hat das nur geklappt, weil alle anderen noch nicht so weit waren, und wir waren eben auch verhältnismäßig wenige.

Das heißt aber, dass WIR (westliche Länder, inklusive Deutschland) den Kram entwickeln müssen, damit diese großen Länder den karbonisierten Anteil ihrer Industrialisierung überspringen können. Denn diese Ländern würden das zwar alles gerne haben, haben aber nicht die Ressourcen es zu entwickeln.

Und für alle die rumheulen, dass das zu viel kostet, und es andere machen sollen: Wenn wir es schaffen, Solar/Wind/Fusion billiger bereitzustellen als konventionelle Engergiequellen, werden andere das kaufen wollen, die sind ja nicht doof. Und genau darum geht es der Politik.

Schlusssatz:
Wir machen jetzt diese Entwicklung zur Reduktion der DekKarbonisierung, weil es auf lange Sicht gut für uns ist. Wir zeigen, dass es geht, wir stellen den Kram her, den andere brauchen um es uns nachzumachen. Win-Win.

Denn das Alternativszenario ist: Alle versuchen es so, wie wir es gemacht haben, nur eben mit 30-40 Mal so vielen Menschen. Folge: Klimakatastrophe, Kriege, Flucht, etc. Der einzige der dann profitiert ist unsere Rüstungsindustrie, was mit etwas Glück das Problem auch behebt, aber sagen wir mal, auf diesen gedanklichen Pfad möchte ich mich hier nicht begeben.

Viele Grüße
tiris

Edit: Typo, doppelte Verneinung

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.07.2023 18:55).

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