Als vorausschauender Fahrer antizipiere ich das Verhalten und ggf. auch das Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer, aber dass andere einen Unfall bauen und dann direkt vor mich in meinen Pfad hineingeraten, ist des "Vorausschauen" doch etwas zuviel verlangt. Zumindest bei dem Fall bin ich mir sicher, dass auch der beste menschliche Fahrer nicht besser hätte agieren und reagieren können.
Ohne die genaue Lage zu kennen, ist das schwer abschätzbar.
Aber... wenn ich an einer Ampel stehe und darauf warte, daß sie grün wird, habe ich im Regelfall alle vier Fußgänger-Überwege und Fahrtrichtungen im Blick. Wenn ich dann sehe, daß noch jemand die Straße betritt, wo eigentlich für ihr "rot" gelten sollte... dann fahre ich je nach Distanz (und die muß ja gering gewesen sein, wenn ein "Streifen" den Fußgänger vor das fragliche Fahrzeug bringen konnte) gar nicht erst an, selbst wenn hinter mir wer schon mal hupt. Aber das setzt eine Blickposition voraus, die den Fußgänger sichtbar sein läßt. Steht mir da ein Kleinbus im Sichtfeld, ist es etwas anderes, als wenn nur "normale" PKWs beteiligt sind.
Es kann also sein, daß ein menschlicher Fahrer es nicht besser hätte machen können. Aber zu sehen, daß andere Fehler machen und man unversehens mit drinsteckt... das ist bisher m.W. bei allen autonomen Fahrzeugen noch nicht so ausgeprägt, während Menschen mit etwas Erfahrung da erstaunlich "präkognitiv" werden können...