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  • Blubblelubble

387 Beiträge seit 01.10.2019

Von Ardenne und die Politik

Natürlich waren die Wissenschaftler im Krieg hochgradig mit der Politik verbandelt und auch davon abhängig.
Natürlich hat von Ardenne für die Kriegsindustrie gearbeitet.
Weil er aber "Zivilist" war, und nicht wie von Braun ein SS-Offizier, musste er halt in Berlin bleiben.
Und die "Russen" haben alle mitgenommen, die sie wolten - von "Freiwilligkeit" zu schreiben ist schon spezielles "Heiseniveau"... Klar, von Ardenne wird begeistert davon gewesen sein, seine Heimat in Richtung Stalins Terrorregime zu verlassen, wo er jederzeit bei Fehlverhalten erschossen werden kann.
Absolut!
Wahrscheinlich war von Ardennes freiwillige Ausreise so ähnlich wie die jener Raketenwissenschaftler aus Thüringen: Große Party für die Angestellten, dann im Morgengrauen unangekündigte Abreise samt Sack und Pack und Familie nach Sibirien...

Mann mann mann, Heise, warum werden die Artikel der Volontäre nicht mehr gegengelesen?

Ja, als Stalin tot war (und von Ardenne genug Atomforschung betrieben hatte) durfte von Ardenne sich aussuchen, ob er nach Ost - oder Westdeutschland gehen wollte.

Er pokerte und verlangte sein eigenes Institut mit Budget, Grundstück, Personal, am Ort seiner Wahl und Freiheit von der Partei.

Im Westen wäre er nur ein Wissenschaftler unter vielen gewesen - im Osten hatte er sein eigenes kleines Forscherreich - ein Traum für jeden Wissenschaftler.
Die Kommunisten wollten ihn unbedingt, auch als Maskottchen oder Trophäe und so gaben sie ihm alles was er wollte.
Im Gegenzug lieferte von Ardenne auch ordentlich Spitzenforschung und Produkte ab.
Win-Win würde man das heute nennen - oder Opportunismus.
Immerhin hat von Ardenne Anlagentechnik heute knapp 1000 Mitarbeiter .

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