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  • HerrMeLin

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2001

Eskapismus ist auch keine Lösung

In der Tat scheint ein ausgeprägter Rechtsstaat oft ein Hinderniss für gute Gewinne zu sein. Offensichtlich erweisen sich chinesische "Menschenrechte" gepaart mit strengen singapurischen Strafmaßnahmen bei Nichtbeachtung erwünschter positivistischer Grundhaltungen als Erfolgsmodell, in einer Welt, die zunehmend in Verteilungskämpfe verwickelt wird und eine exorbitante Ungleichheit aufrechterhalten werden soll - an der man gerne partizipieren möchte. Nepotismus macht sich breit, und viele Unionsmitglieder stinken geradezu vor Selbstlob für ihre "Nähe zu Wirtschaft".

Da kann aus Deutschland in der Tat schnell Schland werden, wenn immer mehr "Gute-Menschen-Gesetze" Polizei- und Geheimdienstrechte ohne Einhaltung der Gewaltenteilung stärken.

In einer Art verkürzten Jungfernzeugung, der sogenannten "Parthegonese" - wie ich vermute-, werden doch seit Jahrzehnten genetisch missgeburtliche Gesetzesvorlagen, beschwert durch gewichtige Doktortitel, erarbeitet und durchgeboxt. Dass da bei vielen der Wunsch aufkommt, allem zu entsagen, den Draht zum Internet und der Nachrichtenwelt ganz zu kappen und sich auf das analoge Leben unter Selbstverwaltung und -bestimmung auf einem einsamen Bauernhof zu konzentrieren, um endlich ein glückliches Leben zu führen, kann ich absolut verstehen. Wären bloß die Immobilien- und Landpreise nicht so hoch.

Und so musste ich an den Hof von Milchbauer Perrier LaPadite in der brillant gespielten Eröffnungsszene von Inglourious Basterds denken, in der Oberst Hans Landa, gespielt von Christoph Waltz, den Hof "besucht" und Herrn LaPadite nach versteckten Juden befragt.

Eskapisten könnten, wenn sie es geschickt anstellen, zukünftig glücklicher leben: Bis zu diesem Zeitpunkt wüssten sie nicht, wer sie wann warum so höflich besucht. Nicht-wissen kann auch ein Segen sein. Das Überraschungsmoment ist einfach sehr viel größer.

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