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  • Michael Johann

288 Beiträge seit 02.07.2000

Die Gesetze bleiben das Problem

Wie hier schon geschrieben worden ist: Sobald der neue Nameservice
populärer wird, werden auch die Markentwits wieder alles einklagen. 

Am Ende hätten wie das das gleiche wie demnächst bei den neuen TLDs,
nur in grün: Eine Firma XY wird nicht nur Anspruch auf XY.de, XY.com,
XY.moon, sondern auch demächst auf XY.biz und XY.schlagmichtot erheben.

Gibt es neue, "freie" TLDs, wäre damit dann auch *.XY reserviert. 


Deswegen muss das MarkenG (und weitere Gesetze) überarbeitet werden. Es
muss mindestens eine nonkommerzielle TLD geben, bei der das MarkenG
(und entsprechende andere) nicht gilt. Normalerweise ist dafür ja .org
vorgesehen, aber .com, .net und .org unterscheiden sich ja mittlerweile
nicht mehr. 

Weiterhin kann es ja Marken mit gleichem Namen geben, die für
verschiedene Bereiche reserviert sind (Automarke XY und Softwareprodukt
XY). Welche soll nun XY.de bekommen? Wahrscheinlich ist das schon
irgendwie geregelt; wie es aussieht, kann die Regelung aber nicht sehr
gut sein. 
Besser wären vielleicht verschiedene TLDs für verschiedene Branchen. 


Und am Ende brauchen wir globaleres Onlinerecht. Es ist eine neue Ära
angebrochen, in der ein Name, eine Tat, eine Äußerung oder eine Schrift
lokal bleibt, sondern de facto weltweit verfügbar ist. Will das
Gasthaus "zur Wildsau" sein Namenschild vor ein ".de" hängen, kann auf
einmal die ganze Welt es sehen, nicht nur das kleine Dorf. 
Wer hier eine Meinung äußert, dem kann es passieren, dass er sich auf
einmal in Timbuktu strafbar macht und das Land tunlichst von seiner
Urlaubsliste streichen sollte. 
Echte Beispiele gibt es in letzter Zeit genug. 

Das Internet ist natürlich kein rechtsfreier Raum, aber es können auch
nicht alle Gesetze der Welt gleichzeitig gelten, nur weil die
Veröffentlichung in der ganzen Welt gelesen werden kann. 


Wir brauchen eindeutig vernünftige, globale Onlinegesetze, die sehr
viel mit einbeziehen, vom Strafgesetz bis zum MarkenG, UrhG und weiter.






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