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  • holger hellmuth

mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

Re: Nur zum Vergleich!

derGhostrider schrieb am 9. Dezember 2004 13:09

> Parallelen:
> 1.) Früher gab es DOS. ... manche hatten auch ein nettes,
> zusätzliches Programm namens Windows, das man öffnete, wenn man Word
> oder PaintShop verwenden wollte. Ansonsten benutzte man es nicht.
> 2.) Dann kam eine Oberfläche - angeblich schöner und funktioneller -
> mit Namen Windows95, die zwar auf DOS aufsetzte, aber spätestens mit
> neueren Versionen (98, 98SE, ME) zum quasi-standard wurde. Ob gewollt
> oder nicht spielte keine Rolle mehr.
> 3.) Dies wurde dann ersetzt durch ein optisch sehr ähnliches System
> (Windows2000, XP), basierend auf einem umfangreicheren OS (WinNT) mit
> weitaus besserer Netzwerkfunktionalität. Möglichkeit diese GUI zu
> umgehen: Keine mehr.
>
> Linux ist laut meiner Meinung nach in einer Entwicklung, die mitten
> in Punkt 2. angekommen ist. Es kristallisieren sich GUIs raus, die

Wesentliche Unterschiede:

1) DOS war zu keinem Zeitpunkt jemals richtig benutzbar. Es gab zwar
Zusatzprogramme, die das teilweise behoben, aber die waren immer weit
entfernt von dem, was unter Linux möglich war. Deshalb war es auch
kein Wunder, dass jeder die Gelegenheit ergriff, davon auf eine GUI
umzusteigen.

2) Linux hatte schon viel laenger mit X11 die GUI als Alternative und
anständige Filebrowser liessen nicht lange auf sich warten. Trotzdem
ist diese Abwanderung damal nicht passiert. Klar, je weiter Linux in
den Massenmarkt mit seinen reinen Userschichten eintritt, umso mehr
wird sich das reine Verhältnis Shell-/Gui-User verschieben und damit
wird auch die Anzahl der GUI-Programme *in Relation* zur Gesamtzahl
der Programme stark zunehmen. Das muss aber nicht heissen, dass
*absolut* die Anzahl von Shell-Usern abnimmt.

3) Windows ist proprietär. Wenn M$ sieht, dass nur noch 5% ihrer User
ne Applikation verwenden, dann können die das einfach rausschmeissen,
die 5% muessen den Kuchen fressen und umsteigen sobald ein Update
nötig wird. Unter Linux ist jede Minderheit (und insbesondere die
Shell-User) selbst in der Lage, dafür zu sorgen, dass sie einen
Kuchen kriegen, der ihnen schmeckt. Klar, auch hier können
Minderheiten *zu* klein werden, aber das ist dann eine völlig andere
Grössenordnung.

Mag sein, dass die Hinwendung zur GUI auch für Harcore-Linuxer
irgendwann kommt, aber das ist ein Prozess, der sich noch über ne
lange Zeit hinziehen wird. Ich sehe noch keine Abwanderung, ich sehe
nur den Influx von Usern, die nur GUIs kennen, die aber die Basis von
Shellusern nicht beeinflussen. 

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