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  • ilam

mehr als 1000 Beiträge seit 06.01.2000

Es ist doch ganz einfach...

Die Telekom / Post hatte über 40 Jahre Vorsprung, in dieser Zeit war es
der Konkurrenz sogar VERBOTEN, eingene Netze zu verlegen (von Ausnahmen
wie Bahn- und Bundeswehrnetz mal abgesehen).

In diesen Jahren hat die Telekom teilweise Mondpreise genommen,
Ferngespräche kosteten um 1 DM / Minute. Mit diesem Geld wurde u.a.
sowohl das Netz gebaut als auch die defizitäre "gelbe" Post
unterstützt. Das Netz selbst hatte sich schon mehrfach bezahlt.

Nach der Wiedervereinigung hat die Telekom im Osten ein komplett neues
Netz aufgezogen und daher einen Großteil des Schuldenbergs, dafür aber
auch das zu diesem Zeitpunkt weltweit modernste Telefonnetz. 
Im Westen wurde dann auch das Netz digitalisiert, die Kosten dafür
landeten auch auf dem Schuldenberg, aber das ist bei fast jeder
Firmeninvestition so und macht sich auch innerhalb von ein paar
Jährchen bezahlt.

Zu dieser Zeit durfte die Konkurrenz immer noch keine eigenen Leitungen
verlegen.

Als die Abschaffung des Monopols endgültig beschlossen war, startete
die Telekom die 1996er Tarifreform, mit deren Hilfe sie nochmal massiv
im Ortsnetz abkassierte und somit ihre Kampfkasse füllen konnte. 


Zu all diesen Zeipunkten hätte die Konkurenz liebend gerne schon eigene
Leitungen gelegt, sie durften aber nicht. Jetzt stehen sie einem
Konzern gegenüber, der ein hochmodernes komplett Flächendeckendes Netz
mit zig Millionen Kunden und 100% Marktsättigung erreicht hat.

Ohne Regulierungsbehörde würde die aktuelle Situation folgendermaßen
aussehen:

Es gäbe einfach keine Konkurrenz im Privatkundenmarkt, CbC wäre
unbekannt weil die Telekom es nicht zulassen würde und jeder Anbieter
müßte eigene Strippen bis in die Wohnung der Kunden ziehen, was sich
angesichts der mehrfach bezahlten schon liegenden
Post/Telekom-Leitungen einfach nicht lohnen würde. 

Andreas


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