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  • ippel

mehr als 1000 Beiträge seit 01.12.2000

Telekom muß noch viel lernen

Ich einer der Glücklichen, der in eine Stadt zieht, in der die Telekom
kein Ortsnetzmonopol mehr hat. 

Zu der Zeit, als der Telekomkonzern die Flatrate einstellte, da sie
angeblich zu defizitär war (muß sich ein Scherzkeks ausgedacht haben,
wenn man bedenkt, daß es ein Konzern ist), hielt ich mich des öfteren
in den offiziellen Newsgroups von T-Online auf. 

Als ich dort auf das Paradoxon der zwei Unternehmen in einem Konzern
hinwies und T-Online fragte, ob man nun ein eigenständiges Unternehmen
sei und sich daher den Backbone-Anbieter aussuchen kann (also nichts
zwangsläufig Telekom) und dadurch selbst die Preise beeinflussen kann,
oder eben nicht, erlebte ich erstaunliches. Ja, eigenständig sei man
schon, aber den Backbone kann man nicht wechseln, weil die Mama Telekom
heißt. Tja, dann sollte T-Online wohl so ehrlich sein und gleich sagen,
daß man eine hundert prozentige Tochter der Telekom ist und eben nicht
eigenständig. Dann zieht aber das Argument der hohen Kosten der
Flatrate nicht mehr, weil ja alles im Konzern bleibt. 

Schließlich wurde ich von den offiziellen "Kundenbetreuuern"
(Fachjargon: Teamies) darauf aufmerksam gemacht, daß wenn mir etwas
nicht paßt, ich ja keine Geschäftsbeziehung zu T-Online und dem
Telekom-Konzern haben müßte. Praktischerweise ziehe ich gerade um. In
der neuen Stadt werde ich keinen Festnetzanschluß der Telekom mehr
haben, kein T-Online nutzen und mir einen E-Plus-Vertrag anstelle des
D1-Vertrages zulegen. Als gut zahlender Kunde (bin leider
Dauertelefonierer) muß ich mir nicht zweimal sagen lassen, daß ich
nicht erwünscht bin. Mein neuer Vertragspartner tätigt gerne Geschäfte
mit mir. 

Die Moral: Ein derartig kundenunfreundliches Unternehmen muß wohl erst
noch lernen, daß es kein Staatsunternehmen mehr ist und auf dem freien
Markt der Kunde der Geldgeber ist - nicht der Steuerzahler. Die telekom
darf bei schon mal anfangen zu lernen. Ich hoffe sie begreift es ehe es
für sie zu spät ist.

Gruß,

Ippel


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