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  • Edna Krabappel

mehr als 1000 Beiträge seit 22.04.2004

Re: So ein Unsinn!

Lama Babyatollah Comedownie schrieb am 8. April 2009 22:04

> Edna Krabappel schrieb am 8. April 2009 21:21

> > Davon rede ich nicht. Ich rede von Fotos von Dir persönlich. Nicht
> > von Fotos auf denen Du als Passant bist.

> Also bitte! Wie können Portraitaufnahmen, die andere vielleicht
> unberechtigt veröffentlichen, mit den von AP selbst veröffentlichten
> Newsfeed-Angeboten verglichen werden?

Es geht um die Logik Deiner Begründung: Was veröffentlicht wurde, ist
Allgemeineigentum. Du zeigst Dein Gesicht öffentlich.

> AP veröffentlicht doch ihren Kram selbst! Und fordert indirekt auf,
> diesen zu nutzen!

Nicht nur indirekt, aber eben unter Beachting ihrer Rechte.

> Sei mir nicht böse, aber AP scheint hier nach dem
> Motto "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" vorzugehen. 

Wenn wir beim Sprichworte zitieren sind: "Gib jemanden den kleine
Finger und er will die ganze Hand" kennst Du auch?

> > Nein, das Recht am eigene Bild setzt schon bei der Veröffentlichung
> > an.

> Jetzt vermischt Du Urheberrecht, Recht am Bild und Veröffentlichung
> desselben durch *andere* miteinander und dabei kann nichts
> rauskommen. Das sind alles unterschiedliche Konstellationen, auf die
> sich diese Rechte beziehen.

Sicher, aber ich sehe nicht wie die von Dir immer so betonte Trennung
zwischen Urheber- und Verwertungsrechten in Diesem Fall die Position
der kritisierten Blogger, News-Aggeratoren oder Tauschbörsen stärken
sollte. Ich denke wir können, wie allgemein üblich das unter
"Verletzung der Urheberrechte" diskutieren.

> > Und? Ich könnte auch illegale Kopien von CDs an denen ich als Musiker
> > oder Produzent mitgearbeitet habe in Tauschbörsen herunterladen
> > (sowas guckt man natürlich mal nach). Trotzdem bin ich ein Gegner der
> > illegalen Downloads der Tauschbörsen und nutze diese nicht,
> > insbesonder glaube ich nicht, daß ich dazu nun ein besonderes Recht
> > hätte.

> Hab ich auch nicht behauptet. Das Thema "Privatkopie" habe ich auch
> nicht angesprochen.

Wie kommst Du denn jetzt bei diesem Beispiel auf legale
Privatkopien?! 

> Es geht um *Urheber*, die selbst die
> Veröffentlichung ihrer Werke *ohne ausreichende Schutzmassnahmen*
> betreiben und sich dann beklagen, dass andere dieses offensichtlich
> freiwillig eingeräumte Recht gebrauchen.

Du willst etwa DRM und Wasserzeichen? Und wieso hat man jemandem mit
der kostenlosen Veröffentlichung freiwillig Rechte eingeräumt? Da
scheinst Du eine merkwürdige Auffassung von Recht zu haben. Alles
wogegen man sich nicht absichert ist also erlaubt? Das kann doch
nicht Dein Ernst sein.

> Es geht NICHT um illegale Weitergabe von Werken, die der Urheber
> selbst NICHT veröffentlicht bzw. NICHT für die Veröffentlichung durch
> andere vorgesehen hat.

Nein, natürlich nicht. Aber ich stimme eben Deiner "Mit der
Veröffentlichung verzichtet man auf alle Rechte"-These nicht zu.
Gegen diesen Vorwurf wirst Du Dich jetzt wieder wehren, indem Du
zwischen Urheber- und Verwertungsrecht unterscheiden willst, aber ich
sehe nicht wo damit hin willst. 

> > Du hast Deine Software selber und freiwillig unter eine Open Source
> > Lizenz gestellt. Das ist lobenswert. Aber glaubst Du ernsthaft das
> > berechtigt Dich die Rechte anderer zu verletzen? Hier dreht sich

> Natürlich nicht. Hab ich auch nicht behauptet. Ich habe gesagt, dass
> bei freiwilliger und kostenloser Freigabe der Verwertungsrechte der
> Urheber nicht jammern möge, dass seine freigegebenen Werke auch frei
> verwendet werden.

heise online generiert Werbe-Einnahmen. Werbung nervt die meisten von
uns. Wäre es also Deiner Meinung nach in Ordnung die Inhalte von
heise 1:1 auf eine eigene werbefreie Seite zu kopieren? Oder gar eine
die weniger Werbung enthält, aber für den Betreiber aufgrund des
nicht vorhandenen Arbestsaufwandes und der vermutlich hohen
Klickraten Gewinn abwirft?  

> > Deine Argumentation doch geradezu gegen Dich: Niemand hat Dich
> > gezwungen eine Open Source Lizenz zu nutzen. Du möchtest aber sicher
> > nicht, daß jemand gegen diese von Dir gewählte Lizenz verstößt, oder?

> Ich habe auch meine Lizenz selbst erstellt

Sehr gewagt, wenn man nicht juristisch sehr bewandert ist. Bist Du
Dir sicher, daß diese überhaupt gültig ist?

> und diese erlaubt die
> kostenlose Nutzung und Weitergabe zu nicht-kommerziellen oder
> kommerziellen Zwecken. Ein Verstoß wäre es, zu behaupten, man hätte
> die SW selbst geschrieben. Das Risiko, dass jemand dagegen verstösst,
> muss ich tragen.

Wenn Deine Lizenz juristisch hieb- und stichfest ist eben nicht. Dann
hast Du Dich gegen dieses Risiko durch die Lizenz eben rechtlich
abgesichtert? Wozu sind denn Lizenzen Deiner Meinung nach überhaupt
da? Nicht bindende Absichtserklärungen?

> > > Nichts Quatsch. Viele können den Mist aus der Verlagsgruppe mit dem S
> > > und dem B vornedran nicht mehr hören/lesen. Ich verzichte seit langem
> > > auf diese Ergüsse und aus meinem Freundeskreis halten viele das
> > > ebenso. Seit Jahrzehnten schon.
> > 
> > Nochmal: Und?

> Nochmal: Den Massenmedien läuft das Publikum weg. Vor allem die
> jungen Leute.

Nein, die Medien ändern sich in Richtung Online Publikation. Damit
kommen die Verlage mehr oder weniger gut klar. 

> > Zum dritten mal: Und? Berechtigt Dich das dazu das Urheberrecht zu
> > verletzen?

> Wo bitte verletze ich Urheberrechet? Konkretes Beispiel bitte.

Dann sehe ich nicht was Du mir mit den von Dir erwähnten eigenen
Leistungen zeigen wolltest. 

> > Und das mindert nicht ihre Rechte daran, und an diese hast Du Dich zu
> > halten. Das scheint Dein einziger Punkt zu sein: Was veröffentlicht
> > ist, gehört nun mal allen, sonst sollte man es eben nicht
> > veröffentlichen. Das stimmt aber einfach nicht.

> Gut, gut. Ich habe nun eben ein anderes Verständnis des Wortes
> ver*öffentlichen*

Das glaube ich auch ;) Aber wir sollten uns bei der Diskussion an die
Ist-Situation halten und andere Interpretationen als solche
kennzeichnen, oder?

> und auch eine andere Definition von "Eigentum", die
> Du nicht teilen brauchst.

Auch hier sollten wir uns an die jetzige juristische Realität halten.

> Für mich sind Wissen und Informationen
> nicht etwas, an dem man "Eigentum" erwerben kann.

Es ist ein komplizierte Thema, das gebe ich gerne zu, und ich bin in
meiner Arbeit als Physiker z.B. ein großer Freund der Open Access
Bewegung, als Computer Nutzer ein Open Source Freund und
Software-Patent Gegner. Ich habe aber auch mal als Musiker gearbeit
und da bin ich ein Gegner der Tauschbörsen. Und ich kann Autoren
verstehen, die sich gegen den Mißbrauch ihrer Rechte weigern.
Letztlich läuft es für mich auf Freiheit hinaus, und das schließt
auch die Freiheit ein ein Musikstück oder ein Buch nicht unter einer
freien Lizenz zu veröffentlichen, und ds hat man zu respektieren.

Da muß man schon differenzieren und mit Pauschalabhandelungen wird
man da dem Thema nicht gerecht.

> > Zu der Generation gehöre ich auch. Kosten hatte ich keine, aber sogar
> > mal die Polizei wegen nicht postzugelassenem Modem im Haus und einen
> > Atari ST unter MiNT mit fester IP und davor meine Emails per uucp
> > bezogen.

> Warst nicht in nem Verein? Dann hättest Du Ruhe vor der grünen
> Trachtengruppe gehabt, da Vereinsrecht über dem Fernmelderecht steht.
> Und keine Kosten? Niemand anderem die News gefeedet oder Mails
> forwarded? Und dann wirfst Du mir Nur-Konsumhaltung vor? *g*

Damals war ich Student in den ersten Semestern, ohne eigenes
Einkommen.

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