haben alle Autohersteller geschummelt. Und VW baut nicht mal die
Spitzenreiter der Emissions-Negativstatistik der Automobile.
Könnte also sein (und scheint doch extrem wahrscheinlich), dass die
von der Politik beschlossenen Vorgaben bezüglich der Abgasemissionen
eben nicht einzuhalten waren, zumindest nicht, wenn zugleich die
Verbrauchswerte niedrig sein sollen (die zwei Forderungen stehen sich
aufgrund physikalischer Gegebenheiten etwas im Weg).
Jetzt werden also die Hersteller verbellt und sollen finanziell bluten.
Danach werden die Preise und die Verbrauchswerte steigen. Da wird
die Politik auch wieder heulen...
Ich erinnere mich noch gut, als das Thema Kat-Pflicht in DE aufkam.
Die deutschen Hersteller sagten damals, das funktioniere nicht und
schon gar nicht so schnell. Plötzlich hatten die französischen Hersteller
alle geliefert und die Politik auf diese und auf Kalifornien verwiesen. Die
deutschen Hersteller standen blöd da und mussten den Rückzug
antreten. Heute wissen wir, was sie gemacht haben, um das Problem
zu lösen. Wahrscheinlich das Gleiche wie die Franzosen, die gar nicht
erst auf die Idee kamen, den Politikern reinen Wein einzuschenken.
Kalifornien wurde jahrelang hochgepriesen, wegen seiner Vorreiterrolle
beim Thema Katalysatorpflicht. Dabei musst man da gar keinen Kat haben:
Alle zwei Jahre Prüfung an der Tanke bei Joe, wenn kein Kat -> 25 Dollar
gezahlt und gut war. Für die große Masse weniger betuchter Besitzer von
Gebrauchtwagen, die für 200 Dollar gekauft worden waren, war das die einzig
sinnvolle Möglichkeit, und auch viele Autofahrer der Mittelschicht wollten
sich nicht für über 1000 USD einen Kat einbauen lassen. Ergebnis: Die
Durchdringungsrate der Kats lag in Kalifornien noch acht Jahre nach diesem
angeblich "schärfsten Umweltgesetz der Welt" bei deutlich unter 50%. Erst
danach ging es aufwärts, weil in Neuwagen Kat vorgeschrieben war.
Und jetzt stellt sich heraus, dass eigentlich alle Hersteller, als sie gemerkt
haben, dass ihre Einwände keinen interessieren würden, einfach nur so
getan haben, als könne man die strengen Grenzwerte generell einhalten,
also bei allen Fahrbedingungen und Temperaturen, _und_ zugleich auch
noch supersparsame Motoren bauen. Wobei auch bei der Verbrauchsmessung
auf breiter Front geschummelt wird.
Na egal, die nächste Grenzwertverschärfung und die nächste sinnlose
Umweltplakette für Städte ist schon in Sicht. Es lebe die Umweltpolitik!
Ulriko