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  • SammieFox

mehr als 1000 Beiträge seit 10.04.2010

"Rechteinhaber"

Dass er überhaupt Rechteinhaber ist, muss erst noch bewiesen
werden... Das folgende hab ich zwar im anderen Artikel schon mal
gepostet, aber schadet hier auch nicht, da es zum Thema passt.

Es ist im Antrag
(http://www.abmahnhelfer.de/wp-content/uploads/2013/12/Antrag.pdf)
von RA Daniel Sebastian ans LG Köln zwar von Lizenzverträgen die
Rede, die über "Hausner Productions" und der angeblichen Urheberin
"Serrato Consultores S.L." liefen, aber selbst ein Blinder sollte
erkennen, dass das nicht sein kann.

Denn die "Hausner Productions" hat offensichtlich nie existiert.
Vorort gibt es sie nicht, der Hausverwalter und Nachbarn haben noch
nie von denen gehört und im Handelsregister war sie auch nie
eingetragen. Eine erfundene Scheinfirma, die nur auf gefakten
Lizenzverträgen existiert, um das Gericht zu täuschen. Und jetzt
arbeitet Hausner laut dem Artikel plötzlich für The Archive AG bzw
stellt sich als itGuards-Gutachter der Software hin... das lässt die
Sache auch nicht glaubwürdiger wirken.

Und "Serrato Consultores S.L." in Barcelona ist doch wieder nur der
ausländische Deckmantel. Die bieten einen Video-On-Demand-Service für
Schmuddelfilmchen über xshoponline.com. Dort gibt es die Filmtitel
allerdings nicht, zumindest nicht unter den abgemahnten Namen - wohl
aber alle im Original. 

Redtube-ID: 108009 
Abgemahnter Titel: Amandas Secret
Original Titel: High Heels and Glasses 2

Redtube-ID: 181668 
Abgemahnter Titel: Hot Stories
Original Titel: Teen Babysitters 3

Redtube-ID: 266403 
Abgemahnter Titel: Glamour Show Girls
Original Titel: Sexual Rehab – Dona Bell

Redtube-ID: 212435 
Abgemahnter Titel: Dreamtrip
Original Titel: Emma Mae: Adult Supervision

Redtube-ID: 49655 
Abgemahnter Titel: Miriams Adventure
Original Titel: My Black Stepdad

Wer aber beim Besuch des Shops mal genau auf die URL achtet, sieht
schnell, dass das ganze auf aebn.net umleitet. AEBN (Adult
Entertainment Broadcast Network) ist nichts weiter als ein
Adult-Dienstleister, der diesen Streaming-Dienst verwaltet und
gleichzeitig ein Affiliate-Programm anbietet, über den sich Dritte
ein paar Euro durch den Verkauf der Streams hinzuverdienen können.
Die komplette Verwaltung, Abrechnung und das Hosting geschieht aber
über AEBN. 

"Serrato Consultores S.L." (xshoponline.com) hat sich einfach bei
deren Partnerprogramm angemeldet, ein eigenes Banner in den Header
eingebunden und das wars. Kann auch jeder selbst testen, indem er die
"theaterId" in der URL von aebn.net ändert - da werdet ihr tausende
identischer Shops mit anderem Header entdecken. Somit vertreibt
"Serrato Consultores S.L.". auch keine eigenen Videos und hat
logischerweise damit auch keine Urheberrechte daran.

Wie "Hausner Productions" überhaupt darauf kommt, dass "Serrato
Consultores S.L." der Urheber der Videos sein könnte, ist auch völlig
unklar. Im Antrag von RA Daniel Sebastian wird auch der "Ausdruck der
Verpackung" als Beweis der Urheberschaft aufgeführt. Da sämtliche
abgemahnten Videos im Original auf xshoponline.com mit Cover zu sehen
sind und das korrekte Studio ("Combat Zone") dort genannt wurde und
auch mehrfach auf den Covern ersichtlich ist, ist auch sofort
erkenntlich, dass "Combat Zone" der Urheber ist und nicht "Serrato
Consultores S.L.". Das hätte selbst dem Gericht bei der Annahme des
Antrags auffallen müssen.

Wenn "Serrato Consultores S.L." hingegen identische Filme einfach
umgetütet haben sollte (d.h anderes Cover/Titel gedruckt) um gefakte
Lizenzen damit zu verkaufen, dann hätten sie sich selbst strafbar
gemacht. Aber auch das macht die noch lange nicht zum Urheber. Die
sogenannten "Auswertungsrechte", die laut Antrag an die "Hausner
Productions" gingen, kann aber nur der richtige Urheber selbst
übertragen - also "Combat Zone USA". Selbst wenn "Serrato Consultores
S.L." Nutzungsrechte hätte, könnte sie keine "Auswertungsrechte"
übertragen.

Somit ist also schon die angebliche Lizenzübertragung von "Serrato
Consultores S.L." an "Hausner Productions" ungültig und die folgende
Übertragung an "The Archive AG" logischerweise sowieso. 

Laut dem Vice-Magazine http://tinyurl.com/viceartikel hat die Videos
übrigens auch ein "unbekannter Anwalt" für die "Hausner Productions"
erworben. Das macht die Sache auch interessant, da sich hier der
Verdacht aufdrängt, dass RA Daniel Sebastian oder U+C damit gemeint
sein könnte. Da die Inhaberin Jutta Schilling (aka Julia Reaves,
Serrato Consultores S.L.) die Sache auch noch telefonisch bestätigt
und ihnen ein Alibi gibt, steckt sie vermutlich genauso mit drin.
Ihre eigene "Geschäftsidee ist ja genauso zwielichtig.

"Serrato Consultores" hat auf der Webseite
http://www.xshoponlinewebmasters.com/ eine Broschüre
(http://www.xshoponlinewebmasters.com/download/Prospekt-250kb.pdf),
in der "Lizenzen" für die (auf xshoponline.com dargestellten) Videos
angeboten werden. Dort werden aber nicht etwa Nutzungsrechte an den
Filmen erworben, wie man zuerst denken mag. Sie verscherbelt den
Vertragspartnern einfach nutzlose Lizenzen, die eine
"Gewinnbeteiligung" suggerieren. Man soll sich einen beliebigen Film
auf ihrem Portal xshoponline.com aussuchen, und erhält dann 20% der
Provision auf die erzeugten Streaming-Umsätze (via AEBN.net), die auf
ihren Portal generiert werden. Für diese "Lizenz-Beteiligung" soll
der Vertragspartner allerdings 3480.- Vorkasse leisten - und "schon
nach 4 Jahren hat man seinen Einsatz verdoppelt" - allerdings nur,
wenn wirklich Umsatz erzeugt wurde. Hat fast schon was von
Glücksspiel. Das aber nur mal so nebenbei. Bestenfalls hat "Hausner
Productions" sowas erworben, aber mit Sicherheit keine gültige
Auswertungslizenz zur Eigenvermarktung der Titel samt Umtütung der
Werke. Die Rechte liegen nach wie vor bei "Combat Zone".

Und jetzt, da wir wissen, dass Hausner auch offiziell zu der Bande
gehört und gar keine eigenständige Firma war, sondern nur für die
verschleierte Lizenzübertragung zuständig war, wird mir auch klar,
woher "The Archive AG" so zielgenau wusste, dass "Hausner
Productions" ausgerechnet - und ausschließlich - diese Filmlizenzen
kurz vorher erworben hat, um sie nur wenige Wochen später selbst von
ihnen zu kaufen. Sowas würde nur funktionieren, wenn man sich kennt -
oder wenn man ein und dieselbe Firma ist und mit der Aktion nur die
Rechtekette verschleiern will. Denn wenn man die fiktive Mittelsfirma
öffentlich ausradiert, kann keiner mehr Fragen stellen. Diese ganzen
Zusammenhänge und dass sich alle persönlich kennen und gemeinsam
agieren, untermauert ja nur noch den Verdacht des Betrugs.

Die komplette Rechtekette, die dem Gericht vorgelegt wurde, beruht
jedenfalls auf ungültigen Urhebern, Scheinfirmen und unzulässigen
Rechteübertragungen. Würde auch nur ein Fall vor Gericht landen, wo
die Aktivlegitimation lückenlos nachgewiesen werden müsste, würde das
ganze wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Im Grunde könnte
wohl auch "Combat Zone" Schadensersatz von allen beteiligten Firmen
fordern, da ihr Urheberrecht für die Massenabmahnung verletzt wurde -
und zwar in voller Höhe der herausgeschickten Abmahnungen.


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