Die Mission ist nicht gescheitert. Was wenn denn ihr Zweck? Heil zu landen und am Boden Experimente durchzuführen? Eben nicht! Schiaparelli hätte nach dem Aufsetzen keine Funktion mehr gehabt, es gab ja nicht mal eine richtige Energiequelle. Keine Experimente, nichts. Das Ding war eine Büchse mit Sensoren, die während des Abstiegs Informationen sammelt und erprobt, was denn so passiert. Und genau das ist auch getan worden.
Am ehesten vergleicht man die Sonde mit einem Crashtest für Fahrzeuge. Denn auch dort werden die Fahrzeuge geopfert und die relevanten Messdaten ergeben sich, egal was rauskommt. Natürlich freut sich ein Fahrzeughersteller, wenn das Fahrzeug gut abschneidet. Aber auch wenn man Mängel entdeckt, ist der Crashtest nicht gescheitert. Im Gegenteil: Man hat Verbesserungspotential entdeckt. Schiaparelli war ein Crashtest für die künftig geplante Landung des Rovers. Man hat einen Fehler im Konzept gefunden. Das ist gut: Ohne Test hätte man ihn nicht entdeckt und hätte den echten Lander riskiert.
Auch hier hätte sich die ESA sicher gefreut, wenn bereits beim ersten Test alles perfekt aussieht. Aber das ist ein reines Ego-Ding ("Seht her, wir haben auf Anhieb alles perfekt gemacht") und nicht wissenschaftlich. Das mag für Laien schwer greifbar sein, aber bei heise sollte man das eigentlich schon verstehen.