Was leider viele Leute hier nicht erkennen ist, dass sich selbst
Dinge, ändern, von denen man glaubt, dass sie sich niemals ändern.
Beispiel USA. Dort hat sich das Klima extrem geändert und es ist
sicherlich nicht angenehm, als (Golf-)Kriegsgegner dort zu leben. Vor
einigen Jahren noch hätte ich gesagt, ist doch alles kein Problem,
die Amerikaner sind tolerant. Mittlerweile muss man als bekennder
Kriegsgegner mit Repressionen/Nachteilen rechnen (z.B. als
Schauspieler, wenn man sich gegen den Krieg ausgesprochen hat).
Die (unzulässige) Speicherung von IP-Adressen ist nur ein kleines
Mosaikstückchen auf dem Weg zur totalen Überwachung. Ich will
jedenfalls nicht, dass irgendeine Regierung *ohne Aufwand* die
Identität aller Nutzer eines Oppositions-Forums herausfinden kann.
!Aktuell! bereitet mir die Lage in Deutschland keine Sorgen, aber es
gibt Regierungen bzw. Länder, in denen sowas unangenehm bis tödlich
sein kann (China z.B., wenn man sich für !Demokratie! stark macht).
Wieviel Kontrolle muss man einem Staat geben?
Das Problem generell ist, wo man die Grenze ziehen will. Es gibt
eigentlich keinen Grund, der Staatsgewalt irgendwelche Grenzen
aufzuerlegen. Es passt immer das Totschlagargument "Wer dagegen ist,
hat was zu verbergen"!
- Warum sollte die Polizei nicht meine Wohnung durchsuchen dürfen,
auch wenn der Verdacht nur schwach ist?
-> Habe ich etwa etwas zu verbergen?
- Warum nicht mein Telefon abhören?
-> Etwas zu verheimlichen?
- Wieso sollte dazu ein Richter notwendig sein?
-> Misstrauen gegenüber einem Organ des Staates (Polizei) - warum?
-> Verbrecher haben natürlich Misstrauen gegenüber der Polizei!
- Wozu sollte ich etwas verschlüsseln?
-> Weil es vermutlich etwas illegales ist!
Trotzdem weiss jeder, dass es sinnvoll ist, die Zugriffsmöglichkeiten
des Staates zu begrenzen. die Frage ist letztlich nur, wie weit.
Stellt euch mal vor, wie einfach ein Staat die gesamte Opposition,
Minderheiten oder Andersdenkende inhaftieren, töten, foltern kann,
wenn eine effektive Kontrolle der Kommunikation möglich ist. Jede
Diktatur hat mal ziemlich harmlos angefangen. Beispiel:
Nazi-Deutschland. Wieviele Menschen wären wohl umgekommen, wenn
damals die Überwachungsmöglichkeiten existiert hätten, wie sie heute
existieren?
Das ganze noch ein bisschen weitergetrieben:
Was wäre, wenn es möglich ist, auch in fünf Jahren noch
nachzuvollziehen, wer welche Nachricht an wen geschickt hat. Mit den
entsprechenden Filtern ist es kein Problem, Beziehungen zwischen
Menschen, deren Gesinnung usw. herauszufiltern.
Natürlich wird das dann nicht gemacht, um die Menschen zu bespitzeln,
sondern nur um Kriminelle zu finden, denn wer nichts zu verbergen
hat, der hat bekanntermassen auch nichts zu befürchten - zumindest
nicht in der aktuellen politischen Konstellation.
Ich bin überzeugt, dass es selbst in diesem Fall genug Befürworter
geben wird, die argumentieren, dass man damit ja so toll Pädophile
und Kriminelle fangen kann, also generell die Sicherheit der Bürger
erhöhen kann und dass jemand der dagegen ist die effektive Fahndung
nach Verbrechern blockieren will.
Noch eine kleine Anmerkung für die, die sagen, das das ja gar nicht
geht, da man niemals alle Nachrichten speichern und alle
Telefongespräche aufzeichnen kann: Aktuell geht es aufgrund
technischer Hindernisse *noch* nicht. Aber:
- Die Datenmenge einer durchschnittlichen E-Mail beträgt nur wenige
100 Bytes. Binary-Attachments kann man filtern und indizieren.
=> Wenige KBs pro E-Mail.
- Sprache kann man prima komprimieren, die anfallenden Datenmengen
sind nicht besonders gross (8kHz, Mono).
=> Wenige MBs pro Telefonat.
Der Knackpunkt ist, dass diese Datenmengen über die Zeit gesehen
relativ konstant bleiben, da die Menschen, eben nicht mehr als ein
paar hundert Bytes ASCII-Reintext, der sich auch noch prima
komprimieren lässt pro E-Mail verschicken Die Kapazität der
Aufzeichnungsmedien erhöht sich aber laufend. Wieviele E-Mails
(Text-only) kann man auf !einer! (beim Descounter billig erhältlichen
Festplatte) mit 240GB Kapazität speichern? Sicherlich die Lebenslange
E-Mail Korrespondenz einiger dutzend Menschen. Wie gross waren die
Festplatten vor 10 Jahren? Wie gross werden wohl Festplatten in zehn
Jahren sein?
Fazit:
Die Speicherung von IP-Adressen ist nur ein kleiner Beitrag zur
vollständigen Überwachung und bringt nur wenig Sicherheit.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende
beides verlieren. – Benjamin Franklin
Nun denn...
Dinge, ändern, von denen man glaubt, dass sie sich niemals ändern.
Beispiel USA. Dort hat sich das Klima extrem geändert und es ist
sicherlich nicht angenehm, als (Golf-)Kriegsgegner dort zu leben. Vor
einigen Jahren noch hätte ich gesagt, ist doch alles kein Problem,
die Amerikaner sind tolerant. Mittlerweile muss man als bekennder
Kriegsgegner mit Repressionen/Nachteilen rechnen (z.B. als
Schauspieler, wenn man sich gegen den Krieg ausgesprochen hat).
Die (unzulässige) Speicherung von IP-Adressen ist nur ein kleines
Mosaikstückchen auf dem Weg zur totalen Überwachung. Ich will
jedenfalls nicht, dass irgendeine Regierung *ohne Aufwand* die
Identität aller Nutzer eines Oppositions-Forums herausfinden kann.
!Aktuell! bereitet mir die Lage in Deutschland keine Sorgen, aber es
gibt Regierungen bzw. Länder, in denen sowas unangenehm bis tödlich
sein kann (China z.B., wenn man sich für !Demokratie! stark macht).
Wieviel Kontrolle muss man einem Staat geben?
Das Problem generell ist, wo man die Grenze ziehen will. Es gibt
eigentlich keinen Grund, der Staatsgewalt irgendwelche Grenzen
aufzuerlegen. Es passt immer das Totschlagargument "Wer dagegen ist,
hat was zu verbergen"!
- Warum sollte die Polizei nicht meine Wohnung durchsuchen dürfen,
auch wenn der Verdacht nur schwach ist?
-> Habe ich etwa etwas zu verbergen?
- Warum nicht mein Telefon abhören?
-> Etwas zu verheimlichen?
- Wieso sollte dazu ein Richter notwendig sein?
-> Misstrauen gegenüber einem Organ des Staates (Polizei) - warum?
-> Verbrecher haben natürlich Misstrauen gegenüber der Polizei!
- Wozu sollte ich etwas verschlüsseln?
-> Weil es vermutlich etwas illegales ist!
Trotzdem weiss jeder, dass es sinnvoll ist, die Zugriffsmöglichkeiten
des Staates zu begrenzen. die Frage ist letztlich nur, wie weit.
Stellt euch mal vor, wie einfach ein Staat die gesamte Opposition,
Minderheiten oder Andersdenkende inhaftieren, töten, foltern kann,
wenn eine effektive Kontrolle der Kommunikation möglich ist. Jede
Diktatur hat mal ziemlich harmlos angefangen. Beispiel:
Nazi-Deutschland. Wieviele Menschen wären wohl umgekommen, wenn
damals die Überwachungsmöglichkeiten existiert hätten, wie sie heute
existieren?
Das ganze noch ein bisschen weitergetrieben:
Was wäre, wenn es möglich ist, auch in fünf Jahren noch
nachzuvollziehen, wer welche Nachricht an wen geschickt hat. Mit den
entsprechenden Filtern ist es kein Problem, Beziehungen zwischen
Menschen, deren Gesinnung usw. herauszufiltern.
Natürlich wird das dann nicht gemacht, um die Menschen zu bespitzeln,
sondern nur um Kriminelle zu finden, denn wer nichts zu verbergen
hat, der hat bekanntermassen auch nichts zu befürchten - zumindest
nicht in der aktuellen politischen Konstellation.
Ich bin überzeugt, dass es selbst in diesem Fall genug Befürworter
geben wird, die argumentieren, dass man damit ja so toll Pädophile
und Kriminelle fangen kann, also generell die Sicherheit der Bürger
erhöhen kann und dass jemand der dagegen ist die effektive Fahndung
nach Verbrechern blockieren will.
Noch eine kleine Anmerkung für die, die sagen, das das ja gar nicht
geht, da man niemals alle Nachrichten speichern und alle
Telefongespräche aufzeichnen kann: Aktuell geht es aufgrund
technischer Hindernisse *noch* nicht. Aber:
- Die Datenmenge einer durchschnittlichen E-Mail beträgt nur wenige
100 Bytes. Binary-Attachments kann man filtern und indizieren.
=> Wenige KBs pro E-Mail.
- Sprache kann man prima komprimieren, die anfallenden Datenmengen
sind nicht besonders gross (8kHz, Mono).
=> Wenige MBs pro Telefonat.
Der Knackpunkt ist, dass diese Datenmengen über die Zeit gesehen
relativ konstant bleiben, da die Menschen, eben nicht mehr als ein
paar hundert Bytes ASCII-Reintext, der sich auch noch prima
komprimieren lässt pro E-Mail verschicken Die Kapazität der
Aufzeichnungsmedien erhöht sich aber laufend. Wieviele E-Mails
(Text-only) kann man auf !einer! (beim Descounter billig erhältlichen
Festplatte) mit 240GB Kapazität speichern? Sicherlich die Lebenslange
E-Mail Korrespondenz einiger dutzend Menschen. Wie gross waren die
Festplatten vor 10 Jahren? Wie gross werden wohl Festplatten in zehn
Jahren sein?
Fazit:
Die Speicherung von IP-Adressen ist nur ein kleiner Beitrag zur
vollständigen Überwachung und bringt nur wenig Sicherheit.
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende
beides verlieren. – Benjamin Franklin
Nun denn...