Ansicht umschalten
Avatar von Demophob
  • Demophob

mehr als 1000 Beiträge seit 11.01.2000

Es sind vor allem Männer, die mit Home-Office nicht klar kommen (wollen)

Ohne feministische Töne anstimmen zu wollen (gehöre schließlich selbst der Gattung Mann an): Es sind vor allem Männer, die mit Home-Office nicht klar kommen.

Kein Wunder – denn schließlich ist der Arbeitsplatz für den Mann ein idealer Rückzugsort, wo er abseits der familiären Probleme und haushaltsüblichen Pflichten es angenehmer/bequemer hat als Zuhause. Ein Ort, wo er sprichwörtlich "abschalten" bzw. sich gehen lassen kann. Er braucht nicht zu kochen (sondern geht in die Kantine oder in ein Lokal), er braucht sich nicht um die Kinder zu kümmern bzw. ist ungestört von ständig nach Aufmerksamkeit gierenden Kindern (die sind sonst im Kindergarten und/oder werden von ihrer Mutter gehütet), er braucht sich nicht um den Haushalt zu kümmern (das überlässt er der Frau), hat keine nörgelnde Frau im Rücken (höchstens einen nörgelnden Vorgesetzten *ggg*) etc.. Und wenn er sonst Abends von der Arbeit nach Hause kommt, hat er immer eine gute Ausrede, warum er dies und das gerade nicht tun kann ("Ich bin völlig geschafft", "der Arbeitstag war soooo anstrengend", "Ich arbeite an einem wichtigen Projekt" usw.).

Insofern ist Home-Office für den Mann eher ein Fluch als ein Segen. Nix mehr mit den Kollegen im Flur bzw. in der Kantine über Fußball, Autos oder Politik (auf Stammtisch-Niveau) quatschen; Zuhause wird deutlich mehr von ihm abverlangt als im Büro. Im Home-Office kriegt der Mann mal zu spüren, womit die Frau (bzw. die in Teilzeit arbeitende Mutter) tagtäglich konfrontiert ist (nämlich das permanente Vereinbaren von Berufsleben, Haushalt und Familienleben mit allen dazu gehörigen Strapazen, Störungen von Arbeitsabläufen, "Multitasking"-Herausforderungen usw.); da wundert es einen nicht wirklich, dass so viele Männer sich mit Home-Office eher schwer tun und sich nach dem Büro zurück sehnen... 😉😎

Bewerten
- +
Ansicht umschalten