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Avatar von schoenix
  • schoenix

mehr als 1000 Beiträge seit 24.11.2006

Re: Fehler sind beliebt

PeterTosh schrieb am 12.09.2018 19:22:

Ich finde Ihren Artikel sehr lesenswert.
Dass ein technisches Gerät zwischen der Hautfarbe unterscheidet, finde ich ineffizient.
Ein Gerät für sich kann nicht rassistisch sein, nur dessen Entwickler. Hat man möglicherweise deshalb ein solches Gerät gebaut? Um seinen eigenen Rassismus nicht öffentlich machen zu müssen, aber durch das Gerät trotzdem Stimmung zu erzeugen? Offenbar hat man mehr Entwicklungsaufwände in die Unterscheidungsfähigkeit gesteckt als in den Nutzen.
Dass das Gerät dann mit einer Serviette zu bedienen war, anstelle einer Hand, zeigt dies deutlich.
Wobei man sich bei der Erkennung großzügig zeigen sollte, man denke an die Männer vom Sägewerk.

Irgendwie bezweifle ich, dass hier wirklich Rassismus zumindest im engeren Sinne im Spiel war, ich vermute eher, dass die Entwickler eben selbst Weiße waren und das Teil auch nur an Weißen getestet wurde und da hat es eben immer schön funktioniert und das es bei Menschen mit anderer Hautfarbe möglicherweise nicht funktionieren könnte hatten die vermutlich gar nicht auf dem Schirm.

Wobei ich mich ja frage warum man an der Stelle tatsächlich irgendwas Neues entwickeln musste und nicht einfach weiterhin die bewährte Technik mit den Infrarotsensoren verwendet hat.

Das in den autonomen Autos die gleichen Bilderkennungsalgorithmen zum Einsatz kommen halte ich hingegen für ausgemachten Blödsinn, aber wie stand das auch im Text:
"Es wäre erstaunlich, wenn die Ingenieure in Stuttgart oder Wolfsburg das bestätigen würden." und (zwar in anderem Zusammenhang, aber passt an der Stelle auch): "... macht deutlich, dass die Ars noch viel zu tun hat, Geisteswissenschaftler und Techniker zusammenzubringen.". Danke Heise für diese leichten Seitenhiebe, wenn Leute, die nochnichtmal wissen was ein Algorithmus ist über rassistische, diskriminierende und andersweitig böse Algorithmen schwadronieren.
Das Problem ist nämlich meistens nicht der Algorithmus, sondern das gute alte: Garbage In - Garbage Out.

Eigenverantwortung für die Daten ist gut, aber diese in einem Verein zu sammeln, erfordert wiederum Vertrauen auf die Nutzung der Daten durch den Verein.
Wäre es nicht viel besser, die Nutzung der Daten generell zu untersagen und auch nicht mehr zu erheben?
Als Beispiel muss mein Internethändler bei meinem Einkauf gewisse Daten wissen:
1. Meinen Namen
2. Meine Kreditkartennummer
3. Die aufgedruckte 3-stellige Geheimzahl
4. Das Ablaufdatum der Karte
5. Die Rechnungs- und Lieferadresse

Er muss dagegen folgende Dinge nicht wissen:
1. Mein Geburtsdatum (Minderjährige erhalten keine Kreditkarte)
2. Meine Interessen, welche nicht direkt mit dem gekauften Produkt zusammenhängen
3. Meine IP Adresse
4. Alle weiteren Daten, die er per Webserver erheben kann

Naja, die IP-Adresse braucht, zumindest wärend du auf der Seite bist, der Server um seinen Dienst verrichten zu können.

Dem wird offenbar aktuell nicht Rechnung getragen. Alle Internethändler sammeln komplett mal alles, was in Erfahrung zu bringen ist und begründen diese Vorgehensweise mit Dingen wie Betrugserkennung.
Nun kann man ja der Meinung sein, dass Betrugserkennung und -verfolgung kein Thema für die Krämerseele ist, sondern für die Polizei.
Trotzdem sammeln Unternehmen personenbezogene Daten, ohne dass der potenzielle Kunde widersprechen oder dies generell verhindern kann.
Da bin ich schon der Meinung, dass sich hier etwas ändern muss.

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