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  • FoxtrottBravo

mehr als 1000 Beiträge seit 04.10.2002

Re: Prima, ich wollte sowieso meinen E-Plus-Vertrag kündigen.

glattzieher schrieb am 2. Dezember 2004 15:43

> > Ach so. Wie heisst denn der externe Dienstleister der DB, wie ist er
> > entstanden und wem gehört er heute?
>
> Das ganze Hick-Hack, was dort in den letzten Jahren veranstaltet
> wurde, führe ich hier nicht an. Mir tun die Leute leid, die sowas
> mitmachen müssen. Aber darum geht es hier ja wohl nicht.

Nein, darum geht es nicht. Nimm es mir nicht übel, aber bezweifle,
dass Du wirklich Informationen aus erster Hand über die IT-Strukturen
der Deutschen Bank  hast. Ich habe für die IT der DB gearbeitet, als
sie noch im Konzern war und ich habe bei besagter ausgelagerter
IT-Gesellschaft auch danach noch mehrere Jahre u.a. während meines
Studiums dort gearbeitet, bevor ich nach dem Diplom zu einer
Softwareschmiede gegangen bin.

Nach allem was ich in der Zeit dort selbst gehört und gesehen habe,
und vor allem was ich vor einigen Wochen noch von meinem ehemaligen
Abteilungsleiter und einem der Kollegen - mit denen ich abends auf
ein Bier weg war - gehört habe, kann ich Deine Auffassung, dass das
Outsourcing dort bereut wird, nicht teilen.

Die Ex-Kollegen hatten weder den Eindruck, dass ihr Arbeitsplatz
unsicher wäre, noch hat die DB gegenüber der IT-Gesellschaft bisher
Unzufriedenheit verlauten lassen.

> Es hat mal wieder IBM einen fetten Deal (2,5 Mrd.$ /
> 10-Jahresvertrag) gemacht und betreibt unter anderem die EU-ReZes,
> Infrastructure usw. Rein zufällig bestehen interessante Verbindungen
> auf Leitungsebene und auch finanzieller Art zwischen DB und IBM. Die
> Beteiligten auf beiden Seiten haben sich wahrscheinlich dabei eine
> goldene Nase verdient.

IBM hat in den letzten Jahren im Client/Server-Bereich die Hardware
lediglich geliefert und aufgebaut, nachdem dies vorher von
Fujitsu-Siemens gemacht wurde. Initialbetankung, Konfiguration und
Wartung sowohl der Rechner und Drucker als auch der gesamten
LAN-Hardware werden von der Gesellschaft durchgeführt, die aus der
ehemaligen IT-Abteilung ausgelagert wurde, also die, bei der ich
selbst war. Diese Gesellschaft hat mit IBM gar nichts zu tun. Das
Outsourcing sämtlicher Wartungsaufgaben im C/S-Bereich ist mehr als
reibungslos und erfolgreich - und das seit mehreren Jahren.

Was den Großrechnerbreich anbelangt handelt es sich um 390er von IBM,
die verteilt auf mehrere Hauptniederlassungen in Deutschland stehen.
Die wurden schon seit ihrem ersten Tag von IBM betreut, stehen aber
bis heute in größtenteils EMP-gesicherten Bunkern irgendwo in der
Stadt der jeweiligen Niederlassung.

> Und ich vermute eines: Wenn nicht diese Verbindungen wären, würde ich
> darauf wetten, dass man das Outsourcing in den nächsten Jahren wieder
> rückgängig machen würde. Dies würden zumindest einige DB-Vorstände
> gerne sehen. Mal schaun, was sich da noch tut, wenn Ackermann bald
> weg ist.

Einige Vorstände würden gerne auch andere Dinge sehen, z.B. die
Aufgabe des für Banken unrentablen Privatkundengeschäfts. Das wird
trotzdem nicht kommen und hat nicht viel mit Solidarität gegenüber
den Privatkunden zu tun.

Naja, um es abzukürzen: Was das Outsourcing einzelner anderer
Bereiche der DB (Privatkundengeschäft zu DB 24 und zurück,
Auslagerung der privaten Vermögensverwaltung und zurück) angeht, hast
Du sicherlich Recht. Da hat die DB viel Mist gebaut und das auch
bitter bereut. Aber die Auslagerung der IT ist nicht schief gegangen
und bis heute relativ erfolgreich.

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