keine schlechte Idee. Und das weltgrößte TETRA-Netz wird immer besser, wenn auch noch nicht überall (-> Funkversorgung nicht nur in Randlagen optimierungswürdig) und mit keiner wirklich einheitlich abgewogenen Zielsetzung.
Was erwartet man denn von 16 verschiedenen Länderinteressen, mehrere beteiligte BOS-Exekutivstandpunkte auf Bundesebene; sowie ein zentral lavierendes Verwaltungsmonster (BDBOS), wo höchstens technik-affine Führungspersonen von "wegweisenden" Produktstrategien träumen.
Asiatischen Auftragsfertiger produzieren in jedem (!) ihrer weltweiten Werke wöchentlich etwa 700.ooo Breitband-Smartphones (aktuelle Anzahl TETRA-BOS-Endgeräte). Der Weg zum BOS-Breitbandhandy (TETRA & LTE) wird auf Grundlage der aktuellen BDBOS-Vorgehensweise (mit tatkräftiger Behinderung durch die Länder) noch teurer und steiniger als der länderzentrierte Netzaufbau sowie Nachbesserungsnotwendigkeiten (technische sowie taktische Inkompatibilitäten) von TETRA25 über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte (wegen alleiniger Kostenschlüsseldiskussionen , wer muss was zahlen!).
Fünf Milliarden (!) Steuergeld für die Airbus 380-Entwicklung in den Sand gesetzt (weil Stop der Produktion ohne dann jegliche Refinanzierungschance), aber keine müden Euro zur Vorfinanzierung z. B. einer nachhaltigen BOS-Endgerätetechnik mit stabilen Sicherheitsmerkmalen (für Polizei!!!) durch heimische TK-Anbieter oder europäische Konsortien. Zwei von den zweieinhalb existierende TETRA-BOS-Endgerätehersteller haben schon chinesische Konzernmütter, und die letzte europäische Option steht seit langem zum Verkauf.
Wie war das doch mit staatlich geförderten Industriepolitikansätzen von Herrn Altmeier (bzw. BMWi in den letzten beiden Wochen) in legitimen bundesinteresse!
Die TETRA25-Technik leistet genau das wofür sie in den 90-Jahren definiert bzw. entwickelt wurde. Das Bund- und Land nur etwa 20% der Antennenstandorte im Ausbauvergleich zu nur einem (!) der nur drei bundesweit kommerziell agierenden Mobilfunknetzbetreiber "spendiert" haben, ist kein Versagen des TETRA-Technologiekonzeptes. Und wenn selbst in den viel zu wenigen TBS-Standorten in Landeshauptstädten (Berlin hat nur ein Drittel des TETRA-Flächenausbau wie in Wien!) nur der Minimalausbau mit zwei Trägerfrequenzen realisiert wurde, also maximal acht Zeitschlitze für Polizei, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Feuerwehr, etc., kann es schon einmal eng werden.
Infrastrukturell präventive Sicherheitsmaßnamen vertragen sich nicht mit staatlichen Sparzwängen! Wer Breitband möchte, muss das auch bezahlen wollen.
Acht relativ einfach realisierbare Trägerfrequenzen mit dann 32 Zeitschlitzen (minus 1-n) für die Steuerung kosten halt viel mehr Steuergeld 8der Länder) und benötigt spätestens bei dichter zusammenstehenden TBS-Antennenstandorten mehr Frequenzspektrum. Das wurde aber durch unserer lieben Landespolitikern bzw. Ministerpräsidenten wegen des viel wichtigeren (!) politischen Parteienzugriff auf die DVB-T2-Frequenzen (Landesrundfunkrecht) über milliardenschwere Versteigerungserlöse an die drei Mobilfunknetzbetreiber "verhökert". Und im Ergebnis durfte sich die Bevölkerung neue Fernseher und Videogeräte kaufen, die nur DVB-T konnten, und nunmehr zusätzlich teure Monatsabos (TV-Verschlüsselung) für bestimmte Privatsender benötigen.
Da kann es nur von Vorteil sein, wenn nun das hauptsächliche Verwaltungs- und Organisationsgerüst der Bundeswehr das TETRA-BOS-Netz mit nutzen darf. Im Vergleich zu kommerziellen Mobilfunknetzen mit lausiger Betriebsverfügbarkeiten (und spartanischer Abdeckung in Randlagen) dürfte TETRA25 ein echter BW-Fortschritt mit bundesweit durchgehender Verwendbarkeit darstellen. Ordnungspolitisch sollte aber an einer strikten Trennung zwischen Organisationen für die äußere und innere Sicherheit festgehalten werden.
Klar die Implementierungsfehler beim Aufbau des TETRA25-Netz waren schon eklatant und durch Egomanen und Besserwisser selbst verschuldet. Aber das wird schon. Selbst wenn immer noch eigentlich vermeidbare Fehler am TETRA-Image sägen werden. Mit Hilfe eine konsequent realisierten Nutzerschulung sowie offenen und nachhaltigen Bedienernachinformation wird nicht jeder, aber doch die Meisten von den bisher objektiv feststellbaren Betriebsvorteilen überzeugt werden können. Und wenn der Staat die Ausstattung zumindest sämtlicher öffentlich zugänglicher Einrichtungen mit TETRA-Objektfunkanlagen juristisch erzwingt (egal was es ihn kosten würde; vgl. Ablehnung nicht nur bei bundeseigenen Unternehmen wie die Deutsche Bahn) wird die Funkerreichbarkeit in Gebäuden auch wesentlich dichter und stabiler werden.
Der BOS wurden bereits 2 x 3 Mhz und 1 x 5 Mhz Duplexfrequenzen fĂĽr BOS-LTE-Optionen zugeteilt. Die staatlichen Verwaltungsfritzen glauben doch nicht wirklich, das sie mit einem 4,7 Mhz Duplexpaket weit weniger fĂĽr die LTE-Struktur bezahlen mĂĽssten.
Eine LTE-Infrastruktur kostet ein Vielfaches (weil mehr und deutlich kostspieligere Antennenstandorte und Anbindungsnotwendigkeiten) wie die heute etablierte TETRA25- oder gar TETRA150-Netzplattform. Da spielt der Frequenzunterschied kein spürbare Begrenzungsrolle mehr (benötigt aber eine komplett neue Hardwareentwicklung bei den Endgeräten -> sehr kostspielig).
Lasst doch den EVU und Stadtwerken das Frequenzpaket 450 Mhz mit der partiellen Nutzungszusage für einzelne BOS-Bedarfsträger (d.h. behördliche Exekutive wie Ordnungsamt, Gesundheitsvorsorge, ÖPNV, usw.) als redundante Kommunikationsreserve. Ohne öffentlich dauerhaft und jeweils sehr schnell gewährleisteten Stromversorgungssupport (der EVUs und Stadtwerke) im Krisenfall müssten gerade die BOS, mit welcher Funk- und IT-Technik auch immer, zügig zu Brieftauben und Kradfahrern zurück kehren.