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  • Trollplonk

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Re: Tiefe des Horizonts messen

schoenix schrieb am 23.11.2017 17:54:

Franz schrieb am 23.11.2017 13:49:

Zitronenschalter schrieb am 23.11.2017 11:44:

Wie würdet ihr vorgehen?

Der Horizont sei "immer auf Augenhöhe", sagen die Leute, die sich als Flat-Earther ausgeben. Ob das stimmt, läßt sich mit geometrischem Schulwissen und einfachen Hilfsmitteln nachprüfen.

Ich würde zu einem recht hoch gelegenen Platz mit gutem Meeresblick gehen, z.B. am Slieve League oder auf dem Pico el Teide. Dort würde ich mit einem Lot und Geodreieck den Horizont anvisieren und die Kimmtiefe messen. Aus ihr und der Höhe des Standortes würde ich den Erddurchmesser berechnen.

So ähnlich hat Al-Biruni es vor fast tausend Jahren gemacht.

https://en.wikipedia.org/wiki/File:Abu_Reyhan_Biruni-Earth_Circumference.svg

https://owlcation.com/stem/How-to-Determin-the-Radius-of-the-Earth-Al-Birunis-Classic-Experiment

https://flatearthinsanity.blogspot.de/2016/09/how-al-biruni-calculated-circumference.html

Das ist schon einigermassen schwierig, da der Winkel doch recht klein ist und Biruni im Gegensatz zum "Normalbürger" vermutlich sehr genau und gewissenhaft gearbeitet hat.

Was recht einfach geht ist am Meer bei bekannten Abständen und Höhen von Türmen (oder Windkraftanlagen oder so) sich anzusehen bei welcher Entfernung diese wie weit verschwinden.
Das ist zwar vielleicht nicht so genau, liefert aber schonmal einen Anhaltspunkt, neben vielen Anderen.

[...] denke aber dass es schwieriger ist als oft dargestellt eine absolut wasserfeste Argumentation aufzubauen die vom Durchschnittbürger nachvollzogen werden kann. Zumindestens erfordert dies sich sehr intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.

Falls es tatsächlich Durchschnittbürger geben sollte, denen dieses Thema Kopfzerbrechen macht, so wäre dies erforderlich: sie ermutigen, direkteren Kontakt zur Realität aufzunehmen, als Schule und Fernsehen es ihnen beibringen.

Was mich beschäftigt, ist dies: Wieso wird den Flat-Earther-Darstellern so bereitwillig geglaubt, daß sie tatsächlich das seien, was sie uns vormachen?

Meinst du das sind Leute die das zum Spass, aus Aufmerksamkeitssucht oder fürs Geld machen?

Teilsteils würde ich sagen. Bei manchen ja, bei anderen denke ich, dass sie tatsächlich daran glauben.

Wer etwas glaubt, hat es ohnehin schon falsch gemacht.
Glauben ist eine Methodik aus der Religion.
Glauben heißt nichts wissen.
Wissenchaft kommt aber von Wissen.
Das letzte Wort hat immer das Experiment.

Beispiel:
Dein Physiklehrer hat Euerer Klasse das Ohmsche Gesetz erklärt.
Das darfst Du jetzt nicht einfach daheim auf dem Küchentisch
nachprüfen, ob das auch wirklich so stimmt.
Zumindest darfst Du es am nächsten Tag nicht erzählen.
Sonst bist Du ein Verschwörungstheoretiker, Ohm-Leugner,
Ketzer, Spinner und Feind der Wissenschaft!

Eben so einer wie Mike Hughes.

Trollplonk

Mein Name ist Programm.

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