Markus Kiendl schrieb am 23. Mai 2007 8:25
> robert linden schrieb am 22. Mai 2007 19:43
>
> > Haettest Du mal den ganzen artikel gelesen wuesstest Du, dass es um
> > eine DB fuer die polizei geht und nicht um einen "online-pranger".
> > Also, immer langsam mit den mecker-reflexen ;-)
> > Alles gute,
> > rob
>
> Sag mal, bist du wirklich so naiv?
Kommt drauf an ;-) Zuerst mal bin ich aber der meinung, man sollte
diffuse befuerchtungen und tatsachen auseinanderhalten bzw. kenntlich
machen.
> Nach längstenfalls ein oder zwei Jahren
> werden die Politiker zum Zwecke des Wählerstimmenfangs ganz plötzlich
> beschließen, daß es ja doch viel besser sei, wenn die Leute über die
> in dieser DB erfaßten Menschen bescheid wissen
Glaube ich tatsaechlich nicht, dass das so schnell (wenn ueberhaupt)
passieren wird. Das anliegen der polizei (selbst alles zu wissen um
sich die arbeit so einfach und effektiv wie moeglich zu machen) halte
ich wirklich fuer ein grundsaetzlich anderes als "alle leute sollten
das wissen".
> (in GB hat es etwas
> ähnliches ja schon einmal gegeben, mit teilweise verheerenden Folgen
> für Unschuldige, die das Pech hatten, den so an den Pranger
> gestellten Menschen ähnlich zu sehen und/oder Namensvetter von einem
> von ihnen zu sein).
Ist klar. Einem politiker der so was vorschlaegt wuerde ich auch
einen zuegigen ruecktritt nahelegen.
> Nein, da ist mein Standpunkt schon eindeutig: Die
> besten und mißbrauchssichersten Daten sind die, die nie erfaßt
> werden.
Natuerlich. Man muss eben abwaegen.
> Ganz abgesehen davon bin ich immer noch der Meinung, daß ein
> Straftäter, der seine Strafe abgesessen hat, mit Fug und Recht wieder
> als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt werden muß,
> schon allein um ihm die Chance zu geben, sich in diese Gesellschaft
> wieder einzugliedern. Alles andere ist Rache- und Lynchjustiz, die in
> einem modernen Rechtsstaat nichts verloren hat.
Das stimmt, jedoch sagt es erstens nichts darueber aus, was "seine
Strafe" sein soll. Diese koennte ja durchaus ganz offiziell "aufnahme
in die datenbank vorbestrafter triebtaeter" beinhalten.
Und zweitens muss man abwaegen, zwischen dem risiko fuer den taeter,
dass diese daten in falsche haende kommen und dem risiko fuer die
gesellschaft, dass ein wiederholungstaeter nicht erkannt wird.
Insgesamt bin ich jedenfalls unentschlossen, ob so eine DB eher gut
oder eher schlecht ist. Sicher bin ich aber, dass
strohmaenn-argumente wie "wir wollen keinen online-pranger" fehl am
platze sind und durch ihre hysterie sogar die anti-DB-position
schwaechen ;-)
Alles gute,
rob
> robert linden schrieb am 22. Mai 2007 19:43
>
> > Haettest Du mal den ganzen artikel gelesen wuesstest Du, dass es um
> > eine DB fuer die polizei geht und nicht um einen "online-pranger".
> > Also, immer langsam mit den mecker-reflexen ;-)
> > Alles gute,
> > rob
>
> Sag mal, bist du wirklich so naiv?
Kommt drauf an ;-) Zuerst mal bin ich aber der meinung, man sollte
diffuse befuerchtungen und tatsachen auseinanderhalten bzw. kenntlich
machen.
> Nach längstenfalls ein oder zwei Jahren
> werden die Politiker zum Zwecke des Wählerstimmenfangs ganz plötzlich
> beschließen, daß es ja doch viel besser sei, wenn die Leute über die
> in dieser DB erfaßten Menschen bescheid wissen
Glaube ich tatsaechlich nicht, dass das so schnell (wenn ueberhaupt)
passieren wird. Das anliegen der polizei (selbst alles zu wissen um
sich die arbeit so einfach und effektiv wie moeglich zu machen) halte
ich wirklich fuer ein grundsaetzlich anderes als "alle leute sollten
das wissen".
> (in GB hat es etwas
> ähnliches ja schon einmal gegeben, mit teilweise verheerenden Folgen
> für Unschuldige, die das Pech hatten, den so an den Pranger
> gestellten Menschen ähnlich zu sehen und/oder Namensvetter von einem
> von ihnen zu sein).
Ist klar. Einem politiker der so was vorschlaegt wuerde ich auch
einen zuegigen ruecktritt nahelegen.
> Nein, da ist mein Standpunkt schon eindeutig: Die
> besten und mißbrauchssichersten Daten sind die, die nie erfaßt
> werden.
Natuerlich. Man muss eben abwaegen.
> Ganz abgesehen davon bin ich immer noch der Meinung, daß ein
> Straftäter, der seine Strafe abgesessen hat, mit Fug und Recht wieder
> als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt werden muß,
> schon allein um ihm die Chance zu geben, sich in diese Gesellschaft
> wieder einzugliedern. Alles andere ist Rache- und Lynchjustiz, die in
> einem modernen Rechtsstaat nichts verloren hat.
Das stimmt, jedoch sagt es erstens nichts darueber aus, was "seine
Strafe" sein soll. Diese koennte ja durchaus ganz offiziell "aufnahme
in die datenbank vorbestrafter triebtaeter" beinhalten.
Und zweitens muss man abwaegen, zwischen dem risiko fuer den taeter,
dass diese daten in falsche haende kommen und dem risiko fuer die
gesellschaft, dass ein wiederholungstaeter nicht erkannt wird.
Insgesamt bin ich jedenfalls unentschlossen, ob so eine DB eher gut
oder eher schlecht ist. Sicher bin ich aber, dass
strohmaenn-argumente wie "wir wollen keinen online-pranger" fehl am
platze sind und durch ihre hysterie sogar die anti-DB-position
schwaechen ;-)
Alles gute,
rob