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Avatar von big_M
  • big_M

mehr als 1000 Beiträge seit 05.12.2000

Tja, ich weiß auch nicht recht, was ich davon halten soll...

Einerseits bin ich gegen jede Form der Rasterfahndung, da stets neben
dem einen oder wenigen Tätern ein Generalverdacht auf die übrigen 99%
der Durchleuchteten fällt. Klar, daß dies bei zufälligen, aber im
jeweils vorliegenden Fall plausiblen  Indizien zu Fehleinschätzungen
kommen kann!
Wenn ich nun zufällig vor Ort gewesen wäre, mit Freunden zur rechten
Zeit telefoniert hätte, im entferntesten Ähnlichkeit mit den von
Augenzeugen beschriebenen Täter hätte und in meinem Kofferraum später
auch noch Holzreste gefunden würden... Was dann? Findet sich kein
anderer, dann muß eben der dran glauben, der gemäß Rasterfahndung "am
Nähesten" den Fahndungshoprizont erfüllt, oder wie?!

Zum andere fällt mir jedoch keine effektivere Ermittlungsmethode ein.
In diesem konkreten Fall fand IMHO auch kein Mißbrauch statt; Mir ist
sehr wohl daran gelegen, das hirnlose Arschloch zu fassen. Macht Wut
also blind und unsensibel gegenüber vermeintliche
Grundrechtsverletzungen? Ja, schon. Aber handelt es sich wirklich um
eine solche? Staatsorgane ermitteln nunmal und die Rasterfahndung ist
herrlich effektiv, sofern ihre Ergebnisse korrekt gedeutet werden. 
Ultimativ bequem wäre die Menschheitsdatenbank, in der neben
DNA-Signifikantien und Photos, Fingerabdrücken, etc. alle
wesentlichen Merkmale aller Menschen gesammelt würden und nur die
Rechenzeit bei einem Abgleich dafür sorgt, daß nicht jedes Verbrechen
aufgeklärt werden kann. SSchäubles Wunschtraum, an dem sicherlich
sammelwütige Polizeiorgane weltweit arbeiten. Heute und jetzt, nicht
irgendwann. Eventuell nicht in DL, aber in den USA, China, oder
sonstewo. 

Pervers? Per Definition ist ein Mißbrauch niemals auszuschließen.
Sicherheit bei Daten gibt es de Facto nicht. Solange also
Manipulationen (Sündenbock) oder Fehlinterpretationen seitens der
Verantwortlichen dazu führen, daß völlig Unschuldige nicht nur unter
Verdacht, sondern unter Strafe genommen werden, verharre ich auf
meiner ablehnenden Position gegenüber der Rasterfahndung. 

Es gilt das Motto: Erstmal ist jeder verdächtig. Natürlich, wovon
soll man als Ermittler sonst ausgehen? Also nimmt man alle
Informationen, die man bekommen  kann. Mich stört DAS zwar, man
könnte es aber akzeptieren. Allein das gigantische
Mißbrauchspotential bereitet mir Kopfzerbrechen! 
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