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  • katzenvieh

mehr als 1000 Beiträge seit 23.02.2004

Re: Kurzsichtige Handlungsweise

Kzin schrieb am 12. März 2004 8:31

> Du solltest dabei nicht uebersehen dass dazu _Geld_
> notwendig ist. Wenn dieses aber nicht mehr vorhanden
> ist, dann ist da auch nichts mehr zu holen.

Dann ist der Markt uninteressant. Dann wird halt
nicht der deutsche Arbeitnehmer bypassoperiert,
sondern der Hund von Bill Gates, um es mal überspitzt
zu formulieren. (Und tatsächlich findet man in den
USA sowohl eine nicht unerhebliche Menge nicht kranken-
versicherter Menschen als auch eine von schrittmacher-
versorgten Hunden ... nur mal am Rande)

> Der Adel war nicht immer reich - er war haeufig
> hoffnungslos verschuldet und konnte sich aufgrund
> seiner Rechte aus der Verantwortung stehlen ...
> Oder die von ihm abhaengigen Leute ausquetschen ...

Der Adel war nur dann verschuldet, wenn seine Ansprüche
die Wirtschaftskraft der von ihm kontrollierten Leute
überstieg.

> Fazit ist, dass sich eine kleine Zahl von Leuten
> auf diese Methode bereichert und dabei gleichzeitig
> eine wichtige Grundlage fuer das derzeitige
> Wirtschaftssystem zerstoert (... nach mir die
> Sintflut ...).

Im kleinen sind Einkommensunterschiede eine wesentliche
Triebfeder für jeden gesellschaftlichen Fortschritt. Wo
sie fehlten (sozialistische/kommunistische Länder), kam
es zu Versorgungsengpässen.
Im großen Stile - ich habe mal gelesen, daß etwa 600
Menschen etwa 50% der Jahreseinkommens der gesamten
Menschheit verdienen und daß etwa 1000 50% des gesamten
Besitzes der gesamten Menschheit halten - haben Einkommens-
und Vermögensunterschiede eine fatale Wirkung.
Die Politik sollte daher versuchen, derart massive
Kapitalakkumulationen zu verhindern, ohne eine Gleichmacherei
zu betreiben.

> Ich habe prinzipiell nichts dagegen dass Leute
> reich werden, wer will das nicht selbst. Wenn das
> aber auf eine Art und Weise geschieht dass
> Wirtschaft- und Sozialsysteme dabei ins Wanken
> geraten, dann ist da einiges faul ...

In allen heutigen Diskussionen wird Eigentum als Grund-
recht angesehen, seine Sozialpflichtigkeit dagegen verneint.
Und genau darin liegt der Fehler.

MfG

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