Die zuständige EU-Kommission musste bei den Verhandlungen
mit den USA erhebliche Zugeständnisse bei der Planung des
satellitengestützten Navigationssystems Galileo machen.
Diese gehen soweit, daß der eigentliche Grund für die Investition
in ein europäisches System, das Europa unabhängig vom
US-Konkurrenzsystem GPS macht, hinfällig wird.
So soll Galileo auf einer Funkfrequenz eingerichtet werden,
die von den US-Streitkräften kontrolliert werden kann, so daß
die Militärs im Krisenfall neben dem GPS auch das
europäische System abschalten können.
Auch das zweite Argument für Galileo: zuverlässigere und
positionsgenauere Signale zu senden, wäre nicht mehr gegeben.
Die USA verlangen, daß das normale Signal schwächer und qualitativ
schlechter gesendet wird als bislang von der europäischen
Raumfahrtagentur ESA vorgesehen.
Als Gesamtkosten für das aus insgesamt 30 Satelliten bestehende
Projekt werden mindestens vier Milliarden Euro veranschlagt.
Ziel ist eine zum GPS-System kompatible Konkurrenzlösung für den
rasant wachsenden Markt der Satellitennavigation zu schaffen.
Es ist eine rein zivile Nutzung vorgesehen. Bis 2008 sollen alle
Galileo-Satelliten in ihrer Umlaufbahn und in Betrieb sein.
Eine Standortbestimmung soll mit einer Genauigkeit
von vier Metern möglich sein.